Geschäftsbericht 2023

Offenlegung Eigenmittel, Liquidität und Zinsänderungsrisiken

Grundlegende regulatorische Kennzahlen
BerichtsjahrVorjahr
Anrechenbare Eigenmittel (CHF)
Hartes Kernkapital (CET1)558 921547 457
Kernkapital (T1)558 921547 457
Gesamtkapital total576 549564 705
Risikogewichtete Positionen (RWA) (CHF)
RWA3 743 5153 500 624
Mindesteigenmittel (CHF)299 481280 050
Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA)
CET1-Quote (%)14,93%15,64%
Kernkapitalquote (%)14,93%15,64%
Gesamtkapitalquote (%)15,40%16,13%
CET1-Pufferanforderungen (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2,5% ab 2019) (%)2,50%2,50%
Gesamte Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards in CET1-Qualität (%)2,50%2,50%
Verfügbares CET1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards (nach Abzug von CET1 zur Deckung der Mindestanforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen) (%)7,40%8,13%
Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV (%)3,20%3,20%
Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV) (%)1,01%0,98%
CET1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV8,41%8,38%
T1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV10,01%9,98%
Gesamtkapital-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV12,21%12,18%
Basel III Leverage Ratio
Gesamtengagement (TCHF)6 270 0186 105 655
Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements)8,91%8,97%
Quote für kurzfristige Liquidität LCR187,72%176,04%
Durchschnitt 1. Quartal189,84%190,87%
Durchschnitt 2. Quartal201,36%161,66%
Durchschnitt 3. Quartal190,89%159,86%
Durchschnitt 4. Quartal165,06%193,80%
Qualitativ hochwertige liquide Aktiva (HQLA) (TCHF)497 510500 510
Durchschnitt 1. Quartal477 077557 037
Durchschnitt 2. Quartal610 590484 172
Durchschnitt 3. Quartal501 768457 711
Durchschnitt 4. Quartal400 606503 120
Nettomittelabfluss (TCHF)265 024284 317
Durchschnitt 1. Quartal251 308291 841
Durchschnitt 2. Quartal303 237299 505
Durchschnitt 3. Quartal262 853286 312
Durchschnitt 4. Quartal242 700259 609
Überblick der nach Risiko gewichteten Positionen
in CHF 1 000
Verwendeter Ansatz Risk-weighted-Assets
Berichtsjahr
Risk-weighted-Assets
Vorjahr
Mindesteigenmittel
Berichtsjahr
Kreditrisiko Standardansatz 3 425 231 3 183 869 274 019
Marktrisiko Standardansatz 80 017 85 339 6 401
Operationelles Risiko Basisindikatoransatz 159 763 150 208 12 781
Beträge unterhalb des
Schwellenwerts für Abzüge
13 441 13 816 1 075
Total3 678 4533 433 231294 276
Kreditrisiko: Kreditqualität der Aktiven
in CHF 1 000
Bruttobuchwerte von
ausgefallenen
Positionen
nicht ausgefallenen
Positionen
Wertberichtigungen /
Abschreibungen
Nettowerte
Forderungen (ausgenommen Schuldtitel) 124 245 5 364 139 39 365 5 449 019
Schuldtitel 163 525 163 525
Ausserbilanzpositionen 149 825 149 825
Total124 2455 677 48939 3655 762 369
Vorjahr84 9105 420 84837 6275 468 131

Mit einem ausgewiesenen Rating-System gewährleistet die Bank eine risikoadäquate Konditionenpolitik. Das Rating-System umfasst dreizehn Stufen. Die Bank klassiert Forderungen in einer der dreizehn Rating-Klassen. Die Ausleihungen der Klasse 13 gelten als gefährdet und werden einzeln wertberichtigt.
Nicht als Zinsertrag zu vereinnahmen sind Zinsen (einschliesslich Marchzinsen) und entsprechende Kommissionen, die überfällig sind. Als solche gelten Zinsen und Kommissionen, die seit über 90 Tagen fällig, aber nicht bezahlt sind. Im Falle von Kontokorrentkrediten gelten Zinsen und Kommissionen als überfällig, wenn die erteilte Kreditlimite seit über 90 Tagen überschritten ist.

Kreditrisiko: Veränderungen in den Portfolien von Forderungen und Schuldtiteln im Ausfall
in CHF 1 000
Ausgefallene Forderungen und Schuldtitel, am Ende der Vorperiode84 910
Seit dem Ende der Vorperiode ausgefallene Forderungen und Schuldtitel51 131
Positionen, die den Ausfallstatus verlassen haben-10 359
Abgeschriebene Beträge-1 437
Übrige Änderungen (+/-)
Ausgefallene Forderungen und Schuldtitel, am Ende der Referenzperiode124 245
Kreditrisiko: zusätzliche Angaben zur Kreditqualität der Aktiven
in CHF 1 000
Restlaufzeit
Fällig innert 12 MonatenFällig nach 12 Monaten bis zu 5 JahrenFällig nach 5 JahrenGesamtergebnis
Private16 4711 5423 60521 618
Selbständig Erwerbende9433 3224 265
Grundstücke und Wohnungswesen37 77126 0526 65270 475
Baugewerbe17 87017 870
Erbringung Dienstleistungen4 3107321015 143
Übrige4 2296474 875
Total81 59228 32514 328124 245
Vorjahr65 2729 08610 55384 910

Angaben zur Definition von überfälligen und gefährdeten Positionen, die Methodik zur Identifikation gefährdeter Positionen sowie bankinterne Definition von restrukturierten Positionen sind in den Erläuterungen unter «Erläuterung der angewandten Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und zur Feststellung des Wertberichtigungsbedarfs» beschrieben.

Kreditrisiko: Gesamtsicht der Risikominderungstechniken
in CHF 1 000
Unbesicherte
Positionen / Buchwerte
Durch Sicherheiten besicherte Positionen, effektiv besicherter Betrag Durch finanzielle Garantien oder Kreditderivate besicherte Positionen, effektiv besicherter Betrag
Forderungen (inkl. Schuldtitel) 167 033 5 237 748 44 239
Ausserbilanzpositionen 24 620 125 206
Total191 6525 362 95344 239
Vorjahr180 2535 096 97750 974
- davon ausgefallen 124 245
Kreditrisiko: Positionen nach Positionskategorien und Risikogewichtung nach dem Standardansatz
in CHF 1 000
Positionskategorie / Risikogewichtung0%20%35%50%75%100%150%Total der Kredit­risiko­positionen
Zentralregierungen und Zentralbanken437 022437 022
Banken und Effektenhändler12 86313 16426 027
Öffentlich-rechtliche Körperschaften und multilaterale Entwicklungsbanken68 6579 64778 303
Unternehmen6 30046 59827 92326 3191 722111 0291 039220 930
Retail53 2983 062 3068 737402 5691 702 99087 4185 317 319
Beteiligungstitel5 47012 22917 699
Übrige Positionen23010 35110 581
Total496 851128 1183 090 22957 866404 2921 829 839100 6866 107 881
Davon grundpfandgesicherte Forderungen3 090 229222 8651 451 1904 764 284
Davon überfällige Forderungen164 38488 457252 841
Operationelle Risiken: allgemeine Angaben

In der Gesamtbankrisikostrategie sind die vom Verwaltungsrat definierten Grundsätze zu Risikopolitik, Risikotragfähigkeit sowie Risikolimiten festgehalten. Die Geschäftsleitung und der Leiter Risikomanagement & Compliance führen zusammen mit dem Verwaltungsrat halbjährlich eine Risikoanalyse zur Gesamtbankrisikostrategie durch.

Als Teil der Gesamtbankrisikostrategie werden in den operationelle Risiken die Gefahren von Verlusten, welche in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen oder in Folge von externen Ereignissen eintreten können, identifiziert und dokumentiert.

Zur Reduktion der finanziellen Auswirkungen innerhalb der vom Verwaltungsrat vorgegebenen Limite (Risikobereitschaft) werden Massnahmen getroffen, die geeignet sind, die Ausfälle im Einzelnen oder kumulativ zu beschränken.

Alle Mitarbeitenden melden festgestellte operationelle Risiken mit Verlustpotential unverzüglich dem Chief Information Security Officer (CISO). Dieser ordnet selbständig oder unter Einbezug des Operational-Risk-Management-Ausschusses und der Geschäftsleitung bei Notwendigkeit Sofortmassnahmen an.

Im Risikoinventar werden die gemeldeten Risiken inventarisiert und mit den getroffenen Massnahmen dokumentiert. Über die aktuelle Risikosituation rapportiert der CISO regelmässig bis auf Stufe Verwaltungsrat.

Die interne Revision sowie die Risikokontrolle prüfen regelmässig das interne Kontrollsystem und erstatten direkt Bericht an den Verwaltungsrat.

Die Bank verwendet für die Berechnung der erforderlichen Eigenmittel für operationelle Risiken den Basisindikatoransatz.

Zinsrisiken: Ziele und Richtlinien für das Zinsrisikomanagement des Bankenbuchs (IRRBA)

Offenlegung Zinsrisiken per 31.12.2023

a  Definition IRRBB zum Zwecke der Risikosteuerung und -messung
Das vom Verwaltungsrat der Bank genehmigte Rahmenkonzept Zinsrisiken bildet die Grundlage für die Identifikation, Messung, Steuerung, Überwachung und Kontrolle sowie das Reporting von Zinsrisiken auf Gesamtbankebene (Bilanzstrukturmanagement; ALM) als Bestandteil der ertrags- und risikoorientierten Geschäftstätigkeit der Bank. Aufgrund der Unwesentlichkeit des Handelsbuches werden allfällige Bestände im Handelsbuch immer gemeinsam mit dem Bankenbuch für die Betrachtung der Zinsrisiken mitberücksichtigt.
Das Zinsrisiko ist das Risiko für die Eigenmittel und Erträge einer Bank, das durch Zinsbewegungen entsteht. Änderungen von Zinssätzen beeinflussen den wirtschaftlichen Wert der Aktiven, Passiven und ausserbilanziellen Positionen einer Bank (Barwertperspektive). Auch tangieren sie den Ertrag aus dem Zinsengeschäft (Ertragsperspektive).
Von den drei Formen des Zinsrisikos betrachtet die Bank primär das Zinsneufestsetzungsrisiko sowie sekundär das Optionsrisiko bei variabel verzinslichen Einlagen ohne feste Laufzeit. Das Basisrisiko ist vernachlässigbar.
Allfällige Bonitätseffekte von handelbaren Finanzinstrumenten werden nur beurteilt, falls das relevante Volumen im Bankenbuch einen risikoorientiert definierten Schwellenwert übersteigt.

b  Beschreibung der übergeordneten Strategien der Bank zur Steuerung und Minderung des IRRBB
Die Steuerung von Zinsrisiken ist ein bedeutungsvolles Element innerhalb des Risikomanagementprozesses. Auf der Basis der vom Verwaltungsrat im Rahmenkonzept definierten Vorgaben und unter Berücksichtigung der Grösse der Bank sowie von Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten (Proportionalitätsprinzip) soll das Zinsrisiko innerhalb der festgelegten Risikotoleranz gehalten werden.
Basierend auf der Risikostrategie, der Risikotragfähigkeit und der Risikotoleranz der Bank legt der Verwaltungsrat Globallimiten und vorgelagerte Warnlimiten für das Zinsrisiko fest.
Diese Globallimiten limitieren die grösste negative Barwertveränderung der Eigenmittel (Barwertperspektive), welche sich aus den verschiedenen aufsichtsrechtlichen Zinsschockszenarien ergibt. Zudem werden basierend auf dem Key-Rate-Duration-Profil die negativen und positiven Barwertveränderungen der Eigenmittel in jedem definierten Laufzeitenband in der Zinsbindungsbilanz limitiert. Damit werden Konzentrationsrisiken vermieden und sowohl die kurz- wie langfristigen Auswirkungen der Zinsrisiken betrachtet.
Mögliche Minderungen im Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft (Ertragsperspektive) werden einerseits über zu erwartende Entwicklungen der Zinserfolge (z.B. anhand von Forwardrates) analysiert. Andererseits werden via dynamische Szenariorechnungen (Stresstests) auch längerfristige Auswirkungen in der Erfolgsrechnung betrachtetet. Diese möglichen Minderungen werden nicht limitiert, finden ihren Niederschlag hingegen in der periodisch zu erstellenden dreijährigen Kapitalplanung.
Grundsätzlich strebt die Bank eine neutrale Fristentransformation an, d.h. die Zinsbindung der Aktiven ist ähnlich lang wie diejenige der Passiven.
Für die Erkennung, Steuerung und Überwachung der Zinsrisiken auf Stufe Gesamtbank und die Einhaltung der Globallimiten ist das ALCO (Bilanzstruktur-Komitee) zuständig. Anhand der von der Risikokontrolle erstellten Reportings wird die Gesamtrisikosituation periodisch analysiert und beurteilt. Bei Zielabweichungen werden adäquate Massnahmen erarbeitet und der Geschäftsleitung entsprechend Antrag gestellt.
Die Berichterstattung an ALCO, Geschäftsleitung und Verwaltungsrat beinhaltet insbesondere die Exposition des Zinsrisikos (auch unter Betrachtung der aufsichtsrechtlichen Stressszenarien), die Auslastung der Globallimiten und wesentliche Modellannahmen.
Das Zinsrisiko wird vor allem durch den Abschluss von zinsfixen Aktiven und Passiven mit unterschiedlichen Volumina und verschieden langer Zinsbindung verursacht (Zinsneufestsetzungsrisiko aus Fristeninkongruenz).
Jährlich wird nachvollziehbar begründet und dokumentiert, dass sich das Geschäftsmodell, die Kunden- und Produktstruktur, das Marktumfeld sowie andere für die Modellannahmen relevante Faktoren nicht wesentlich verändert haben. Die Modellannahmen und deren Auswirkungen werden mindestens alle drei Jahre überprüft.
Das Zinsrisikomesssystem der Bank basiert auf präzisen Daten und ist angemessen dokumentiert, kontrolliert und getestet. Bei der Validierung von Daten, Zinsrisikomesssystemen, Modellen und Parametern wendet die Bank aufgrund ihrer Organisationsstruktur (keine unabhängige Validierungsfunktion) vereinfachte Umsetzungen an. Eine Validierung wird bei wesentlichen Veränderungen von Daten, Zinsrisikomesssystemen, Modellen und Parametern durchgeführt, mindestens jedoch alle drei Jahre.
Die unabhängige Revision legt basierend auf ihrer periodischen Risikoanalyse und der Prüfstrategie die Prüftiefe und die Prüfkadenz für das Zinsrisiko fest und bespricht diese mit dem Verwaltungsrat.

c  Periodizität und Beschreibung der verwendeten Messgrössen, um die Sensitivität in Bezug auf IRRBB einzuschätzen
Die Bank berechnet monatlich anhand der aufsichtsrechtlichen Vorgaben das Zinsrisiko. Die in der Offenlegung abgebildeten Messgrössen sind identisch mit den internen Messgrössen.

d  Beschreibung der Zinsschock- und Stressszenarien
Für das Zinsrisikomanagement wird eine marktübliche Standard-Software eingesetzt. Das interne Zinsrisikomesssystem berücksichtigt die sechs Standardzinsschockszenarien gemäss FINMA-Rundschreiben «Zinsrisiken» sowie allenfalls von der FINMA zusätzlich vorgegebene Zinsschockszenarien.
Mit diesen Zinsschockszenarien werden die eingegangenen Zinsrisiken basierend auf unserer Bankgrösse sowie Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktiven angemessen abgebildet. Eine Modellierung weiterer interner Zinsschock- oder gar historischer und hypothetischer Zinsstressszenarien ist daher ohne zusätzlichen Nutzen.

e  Abweichende Modellannahmen gegenüber vorgeschriebenen Modellannahmen
Die publizierten Ergebnisse entsprechen den für das interne Zinsrisikomanagement verwendeten Werten. In ΔEVE berücksichtigt werden die Zahlungsströme aus zinssensitiven Aktiven, Passiven (einschliesslich aller unentgeltlichen Einlagen) und ausserbilanziellen Positionen im Bankenbuch und Handelsbuch. Nicht mitberücksichtigt werden das Kernkapital (T1-Kapital) und das Ergänzungskapital (T2-Kapital). Bei den NII-Berechnungen wird für das bankeigene Basisszenario keine konstante Bilanz simuliert, sondern es werden mögliche Volumenveränderungen modelliert (z. B. Verschiebungen von variabelverzinslichen zu festverzinslichen Positionen).

f  Absicherung gegenüber Zinsrisiko und Behandlung gemäss Rechnungslegung.
Das Zinsrisiko im Bankenbuch wird primär mit bilanziellen Massnahmen durch Abschluss von risikokompensierenden fixverzinslichen Aktiven (Kapitalanlage) oder Passiven (Kapitalaufnahme) mit ähnlicher fixer Laufzeit im Interbank-, Geld- und Kapitalmarkt wie die risikoverursachenden Positionen gesteuert. Sekundär können als Absicherung lineare und nicht-lineare Zinsderivate (i.d.R. traditionelle Zinssatzswaps) eingesetzt werden.
In der Rechnungslegung werden die bilanziellen Werte mit ihrem Nominalwert ausgewiesen.
Hedge Accounting wird angewendet. Dabei können sowohl Micro- als auch Macro-Hedges abgeschlossen werden.

g  Beschreibung wesentlicher Modellierungs- und Parameterannahmen

Barwertänderungen der Eigenmittel (ΔEVE)

  • Die Zahlungsströme berücksichtigen den Nominalwert (Kapital) und die Zinszahlungen. Die Zinszahlungen enthalten den Basissatz sowie sämtliche Margenkomponenten.
  • Das interne Zinsrisikomesssystem berücksichtigt die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Laufzeitbänder. Zahlungsströme werden entsprechend ihrer effektiven resp. replizierten Zinsneufestsetzungsdaten im entsprechenden Laufzeitband abgebildet.
  • Sämtliche in der Zinsbindungsbilanz enthaltenen Zahlungsströme werden mit den jeweiligen stichtagsbezogenen Marktzinssätzen (risikolose Swapzinskurve) diskontiert.

Änderungen der geplanten Erträge (ΔNII)
Für die Berechnung der aufsichtsrechtlichen Änderung des Ertragswerts (ΔNII) berücksichtigt die Bank WIR folgende wesentlichen Annahmen

  • Für die Vergleichswerte werden Forward-Marktzinsen unterstellt (Basisszenario).
  • Die konstante Bilanz basiert auf einer durchschnittlichen Portfoliobetrachtung
  • Als bonitätsabhängige Spread-Komponente wird jeweils der aktuelle Wert verwendet.
  • Die variablen Aktiv- und Passivsätze werden innerhalb von 12 Monaten nicht verändert.

Variable Positionen
Die Bestimmung der Zinsbindung von Bodensatzprodukten erfolgt mittels replizierender Portfolios. Als Datenbasis für die Simulationen dienen historische Produkt- und Marktzinssätze sowie historische Volumenveränderungen der Produkte. Die spezifischen Replikationsschlüssel wichtiger Produkte werden bestmöglich aufgrund dieser Szenarien festgelegt. Die Replikationsannahmen können bedeutende Auswirkungen auf das Zinsrisiko haben, weshalb diese mindestens alle drei Jahre überprüft und die Ergebnisse und Sensitivitäten dokumentiert werden.

Positionen mit Rückzahlungsoptionen
Ein Recht auf vorzeitige Rückzahlung fixer Ausleihungen besteht nicht, weshalb vorzeitige Rückzahlungen selten sind und die Bank WIR in der Regel für den entgehenden Zins mit einer Prämie entschädigt wird. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Termineinlagen
Ein Recht auf vorzeitige Abzüge fixer Kundengelder besteht nicht, weshalb vorzeitige Abzüge selten sind und die Bank WIR in der Regel gemäss den Grundsätzen zur Nichtkündigungskommission entschädigt wird. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Automatische Zinsoptionen
Die Bank WIR bietet in keinem Kundensegment Produkte an, die automatische Zinsoptionen beinhalten. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Derivate Positionen
Die Bank kann lineare und nicht-lineare Zinsderivate zur Absicherung von Zinsrisiken einsetzen. Derzeit werden keine Zinsderivate als Absicherung eingesetzt.

Sonstige Annahmen
Es werden keine weiteren wesentlichen Annahmen getroffen.

Zinsrisiken: quantitative Informationen zur Positionsstruktur und Zinsneufestsetzung (IRRBBA1)
Volumen in 1 000 Durchschnittliche Zinsneufestsetzungsfrist (in Jahren)
Total Davon CHF/CHW Davon andere wesentliche Währungen, die mehr als 10% der Vermögenswerte oder Verpflichtungen der Bilanzsumme ausmachen Total Davon CHF/CHW
Bestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum
Forderungen gegenüber Banken
Forderungen gegenüber Kunden 154 394 154 394 1,85 1,85
Geldmarkthypotheken 2 135 815 2 135 815 0,08 0,08
Festhypotheken 2 192 267 2 192 267 4,11 4,11
Finanzanlagen 227 146 227 146 3,96 3,96
Übrige Forderungen
Forderungen aus Zinsderivaten1
Verpflichtungen gegenüber Banken 140 125 140 125 0,71 0,71
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen 322 225 322 225 1,29 1,29
Kassenobligationen
Anleihen und Pfandbriefdarlehen 1 020 417 1 020 417 7,51 7,51
Übrige Verpflichtungen 161 152 161 152 0,02 0,02
Verpflichtungen aus Zinsderivaten1
Unbestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum
Forderungen gegenüber Banken
Forderungen gegenüber Kunden 556 776 556 772 1,56 1,56
Variable Hypothekarforderungen 696 894 696 894 2,06 2,06
Übrige Forderungen 9 473 3 421 0,00 0,00
Verpflichtungen auf Sicht in Privatkonti und Kontokorrentkonti 852 695 847 683 2,51 2,51
Übrige Verpflichtungen 14 977 14 977 0,24 0,24
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen, kündbar aber nicht übertragbar (Spargelder) 3 244 565 3 244 565 2,25 2,25
Total11 728 92211 717 8552,582,59

1 Technisch bedingt erfolgt ein Doppelausweis der Derivatvolumen sowohl unter den Forderungen als auch unter den Verpflichtungen. Die WIR Bank Genossenschaft hat per Stichtag keine Zinsderivate im Bestand.

Die Werte entsprechen den in der Zinsrisikomeldung (ZIR) gemeldeten Daten an die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Zinsrisiken: quantitative Informationen zum Barwert und Zinsertrag (IRRBB1)
in CHF/CHW 1 000
ΔEVE
(Änderung des Barwerts)
ΔNII
(Änderung des Ertragswerts)
Periode 31.12.23 31.12.23
Parallelverschiebung nach oben (150 Basispunkte) 48 632 30 491
Parallelverschiebung nach unten (150 Basispunkte) -63 293 7 439
Steepener-Schock1 21 598
Flattener-Schock2 -13 715
Anstieg kurzfristiger Zinsen 7 646
Sinken kurzfristiger Zinsen -7 903
Maximum-63 2937 439
Periode
Kernkapital (Tier 1) 558 921

1 Sinken der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Anstieg der langfristigen Zinsen.
2 Anstieg der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Sinken der langfristigen Zinsen.

Die publizierten Werte entsprechen im Bereich der ΔEVE den für das interne Zinsrisikomanagement berechneten und verwendeten Werten. In ΔEVE berücksichtigt werden die Zahlungsströme aus zinssensitiven Aktiven, Passiven (einschliesslich aller unentgeltlichen Einlagen) und ausserbilanziellen Positionen im Bankenbuch und Handelsbuch. In der Berichtsperiode wurden keine wesentlichen Änderungen an den Modellen vorgenommen.

Die Werte zeigen, dass die Bank eine relativ ausgeglichene Fristentransformation aufweist, d.h. die Zinsbindung der Aktiven ist ähnlich lang wie diejenige der Passiven. Folglich wirken sich weder eine Parallelverschiebung der Zinsen nach unten noch gegen oben besonders negativ auf das Kernkapital (T1-Kapital) der Bank auf. Auch die übrigen Szenarien (wie sinkende kurzfristige in Kombination mit steigenden langfristigen Zinsen (Steepener-Schock) resp. steigende kurzfristige in Kombination mit sinkenden langfristigen Zinsen (Flattener-Schock) führen nicht zu bedeutenden Zinsrisiken.

Über einen gleitenden Zeitraum von zwölf Monaten aufgrund einer instantanen Parallelveränderung der Marktzinsen wirken sich steigende Marktzinsen in der Ertragswertperspektive (ΔNII) etwas negativer aus als sinkende Marktzinsen.

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