«In einem schwierigen Jahr haben wir uns durch Stabilität, Sicherheit und eine hohe Kostendisziplin aus-gezeichnet – und gleichzeitig mit der aufgrund der Corona-Pandemie notwendigen Flexibilität agiert.»
Karin Zahnd Cadoux und Bruno Stiegeler
Unsere rein schweizerische Genossenschaftsbank für Firmen- und Privatkunden blickt mit einem Gewinn von 14,4 Millionen Franken auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2020 zurück. In einem schwierigen Jahr haben wir uns durch Stabilität, Sicherheit und eine hohe Kostendisziplin ausgezeichnet – und gleichzeitig mit der aufgrund der Corona-Pandemie notwendigen Flexibilität agiert. Unser Unternehmen ist kerngesund und verfügt über eine starke Kapitalbasis, die regulatorischen Anforderungen übertreffen wir bei Weitem. Die Bilanzsumme stieg um 3,1 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken – ein neuer Rekordwert in der über 86-jährigen Geschichte unserer Bank. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine unverändert attraktive Dividende von 10.25 Franken pro Stammanteil vor. Basierend auf dem Schlusskurs von 2020 entspricht dies einer Rendite von 2,6 Prozent.
Kundengelder und Kredite mit einem Plus
Die Kundengelder sind im vergangenen Jahr gewachsen, keine Selbstverständlichkeit im historischen Tiefzinsumfeld. Unser Anspruch ist es nach wie vor, unseren Kundinnen und Kunden Spar- und Vorsorgeprodukte zu bestmöglichen Konditionen anzubieten. Auch bei den Ausleihungen an Kunden war Wachstum angesagt.
Traditionelles Bankgeschäft
Die Margensituation ist aufgrund der – wie bereits erwähnt – historisch tiefen Zinsen weiterhin angespannt. Umso erfreulicher, dass der Erfolg aus dem Zinsengeschäft gesteigert werden konnte. 2020 mussten wir bei unseren KMU im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erfreulicherweise keine Ausfälle verzeichnen. Die im Rahmen des Covid-19-Programms vergebenen Kredite beliefen sich auf rund 33 Millionen Franken.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft schwächte sich ab, was in erster Linie auf die WIR-Währung zurückzuführen ist. Durch die Corona-Massnahmen wurden im vergangenen Jahr einige Branchen fast komplett stillgelegt, was natürlich auch im WIR-KMU-Netzwerk Spuren hinterliess. Gleichzeitig machen die, wir wiederholen uns leider, allgemein tiefen Zinsen den Vorteil der traditionell günstigen WIR-Finanzierungen weiterhin zunichte.
Diversifikation und Digitalisierung im Fokus
VIAC – in enger Zusammenarbeit mit der Bank WIR – bleibt auf Erfolgskurs. Die 2017 lancierte erste volldigitale Vorsorgelösung der Schweiz zählte Ende 2020 rund 40 000 Kunden mit einem Anlagevolumen von 836 Millionen Franken. Bereits im Februar 2021 stiegen die verwalteten Vermögen über die Marke von einer Milliarde Franken. Das starke Wachstum dieses innovativen Produkts wirkt sich positiv auf die Ertragslage der Bank aus. Dieser Aspekt wird sich in Zukunft noch verstärken.
VIAC ist nur ein Beispiel für unsere konsequente Digitalisierungs- und Diversifikationsstrategie. Diese sieht vor, dass wir Kooperationen mit einem Mehrwert für unsere Kundschaft eingehen. So starteten wir im Mai 2020 mit «FX Trading» (Online-Devisenhandel für KMU) die Zusammenarbeit mit der AMNIS Treasury Services AG. Ab August war Tanken mit WIR-Anteil bei Ruedi Rüssel und Miniprix möglich. Im September folgte die Kooperation mit der Credit Exchange AG, unserem digitalen Zugang zum Hypothekarmarkt der Zukunft. Im Oktober gaben wir die Beteiligung an der Vermando AG bekannt, die auf «HausHeld.ch» Hausbesitzer, die Renovationsbedarf haben, an Handwerksbetriebe vermittelt. 2020 beteiligten wir uns zudem an Cargo sous terrain, einem logistischen Pionierprojekt für die Schweiz. Weitere interessante Schulterschlüsse sind in Vorbereitung.