Geschäftsbericht 2020

Offenlegung Eigenmittel, Liquidität und Zinsänderungsrisiken

Grundlegende regulatorische Kennzahlen
BerichtsjahrVorjahr
Anrechenbare Eigenmittel (CHF)
Hartes Kernkapital (CET1)470 064451 942
Kernkapital (T1)470 064451 942
Gesamtkapital total555 584542 185
Risikogewichtete Positionen (RWA) (CHF)
RWA3 391 7873 367 366
Mindesteigenmittel (CHF)271 343269 389
Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA)
CET1-Quote (%)13,86%13,42%
Kernkapitalquote (%)13,86%13,42%
Gesamtkapitalquote (%)16,38%16,10%
CET1-Pufferanforderungen (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2,5% ab 2019) (%)2,50%2,50%
Gesamte Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards in CET1-Qualität (%)2,50%2,50%
Verfügbares CET1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards (nach Abzug von CET1 zur Deckung der Mindestanforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen) (%)7,86%7,42%
Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV (%)3,20%3,20%
Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV) (%)0,00%0,78%
CET1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV7,40%8,18%
T1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV9,00%9,78%
Gesamtkapital-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV11,20%11,98%
Basel III Leverage Ratio
Gesamtengagement (CHF)5 181 8415 563 878
Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements)9,07%8,12%
Quote für kurzfristige Liquidität LCR197,05%164,51%
Durchschnitt 1. Quartal186,80%128,26%
Durchschnitt 2. Quartal185,33%198,94%
Durchschnitt 3. Quartal196,13%170,28%
Durchschnitt 4. Quartal218,16%173,03%
Qualitativ hochwertige liquide Aktiva (HQLA)460 747261 244
Durchschnitt 1. Quartal396 839232 699
Durchschnitt 2. Quartal452 125239 361
Durchschnitt 3. Quartal451 785252 417
Durchschnitt 4. Quartal542 239320 499
Nettomittelabfluss233 826158 805
Durchschnitt 1. Quartal212 443181 435
Durchschnitt 2. Quartal243 955120 321
Durchschnitt 3. Quartal230 349148 236
Durchschnitt 4. Quartal248 556185 230
Überblick der nach Risiko gewichteten Positionen
in CHF 1 000
Verwendeter Ansatz Risk-weighted-Assets
Berichtsjahr
Risk-weighted-Assets
Vorjahr
Mindesteigenmittel
Berichtsjahr
Kreditrisiko Standardansatz 2 976 425 2 921 402 238 114
Marktrisiko Standardansatz 262 629 273 956 21 010
Operationelles Risiko Basisindikatoransatz 152 733 172 007 12 219
Beträge unterhalb des
Schwellenwerts für Abzüge
12 316 12 316 985
Total3 404 1033 379 682272 328
Kreditrisiko: Kreditqualität der Aktiven
in CHF 1 000
Bruttobuchwerte von
ausgefallenen
Positionen
nicht ausgefallenen
Positionen
Wertberichtigungen /
Abschreibungen
Nettowerte
Forderungen (ausgenommen Schuldtitel) 155 959 4 580 317 36 764 4 699 512
Schuldtitel 124 239 124 239
Ausserbilanzpositionen 198 493 198 493
Total155 9594 903 04936 7645 022 244
Vorjahr141 2324 793 80333 8354 901 200

Mit einem ausgewiesenen Rating-System gewährleistet die Bank eine risikoadäquate Konditionenpolitik. Das Rating-System umfasst dreizehn Stufen. Die Bank klassiert Forderungen in einer der dreizehn Rating-Klassen. Die Ausleihungen der Klasse 13 gelten als gefährdet und werden einzeln wertberichtigt.
Nicht als Zinsertrag zu vereinnahmen sind Zinsen (einschliesslich Marchzinsen) und entsprechende Kommissionen, die überfällig sind. Als solche gelten Zinsen und Kommissionen, die seit über 90 Tagen fällig, aber nicht bezahlt sind. Im Falle von Kontokorrentkrediten gelten Zinsen und Kommissionen als überfällig, wenn die erteilte Kreditlimite seit über 90 Tagen überschritten ist.

Kreditrisiko: Veränderungen in den Portfolien von Forderungen und Schuldtiteln im Ausfall
in CHF 1 000
Ausgefallene Forderungen und Schuldtitel, am Ende der Vorperiode141 232
Seit dem Ende der Vorperiode ausgefallene Forderungen und Schuldtitel37 265
Positionen, die den Ausfallstatus verlassen haben-20 997
Abgeschriebene Beträge-1 540
Übrige Änderungen (+/-)
Ausgefallene Forderungen und Schuldtitel, am Ende der Referenzperiode155 959
Kreditrisiko: zusätzliche Angaben zur Kreditqualität der Aktiven
in CHF 1 000
Restlaufzeit
Fällig innert 12 MonatenFällig nach 12 Monaten bis zu 5 JahrenFällig nach 5 JahrenGesamtergebnis
Private49 7373 7905 04158 567
Selbständig Erwerbende8 1552313 44711 832
Grundstücke- und Wohnungswesen31 6679 96584642 477
Baugewerbe21 5244 48914026 152
Handel und Reparatur von Motorfahrzeugen7712914951 558
Übrige9 7922 0113 57015 372
Total121 64620 77513 538155 959
Vorjahr103 93816 07921 215141 232

Angaben zur Definition von überfälligen und gefährdeten Positionen, die Methodik zur Identifikation gefährdeter Positionen sowie bankinterne Definition von restrukturierten Positionen sind in den Erläuterungen unter «Erläuterung der angewandten Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und zur Feststellung des Wertberichtigungsbedarfs» beschrieben.

Kreditrisiko: Gesamtsicht der Risikominderungstechniken
in CHF 1 000
Unbesicherte
Positionen / Buchwerte
Durch Sicherheiten besicherte Positionen, effektiv besicherter Betrag Durch finanzielle Garantien oder Kreditderivate besicherte Positionen, effektiv besicherter Betrag
Forderungen (inkl. Schuldtitel) 1 408 096 3 214 093 77 323
Ausserbilanzpositionen 70 696 127 797
Total1 478 7923 341 89077 323
Vorjahr1 445 0493 322 95112 892
- davon ausgefallen 155 959
Kreditrisiko: Positionen nach Positionskategorien und Risikogewichtung nach dem Standardansatz
in CHF 1 000
Positionskategorie / Risikogewichtung0%20%35%50%75%100%150%Total der Kredit­risiko­positionen 
Zentralregierungen und Zentralbanken595 619595 619
Banken und Effektenhändler30 73015 878846 616
Öffentlich-rechtliche Körperschaften und multilaterale Entwicklungsbanken64 0909 89473 984
Unternehmen21 15328 02524 54316 3002 152114 283638207 094
Retail62 1112 719 4887 024367 9761 293 66376 6874 526 948
Beteiligungstitel4 6409 08113 721
Übrige Positionen1 69325 52327 216
Total680 576122 8452 744 03149 096370 1361 438 10886 4065 491 198
Davon grundpfandgesicherte Forderungen2 744 031195 6581 128 0954 067 784
Davon überfällige Forderungen45 83377 325123 158
Operationelle Risiken: allgemeine Angaben

In der Gesamtbankrisikostrategie sind die vom Verwaltungsrat definierten Grundsätze zu Risikopolitik, Risikotragfähigkeit sowie Risikolimiten festgehalten. Die Geschäftsleitung und der Leiter Risikokontrolle führen zusammen mit dem Verwaltungsrat halbjährlich eine Risikoanalyse zur Gesamtbankrisikostrategie durch.

Als Teil der Gesamtbankrisikostrategie werden in den operationelle Risiken die Gefahren von Verlusten, welche in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen oder in Folge von externen Ereignissen eintreten können, identifiziert und dokumentiert.

Zur Reduktion der finanziellen Auswirkungen innerhalb der vom Verwaltungsrat vorgegebenen Limite (Risikobereitschaft) werden Massnahmen getroffen, die geeignet sind, die Ausfälle im Einzelnen oder kumulativ zu beschränken.

Alle Mitarbeitenden melden festgestellte operationelle Risiken mit Verlustpotential unverzüglich dem Chief Information Security Officer (CISO). Dieser ordnet selbständig oder unter Einbezug des Operational-Risk-Management-Ausschusses und der Geschäftsleitung bei Notwendigkeit Sofortmassnahmen an.

Im Risikoinventar werden die gemeldeten Risiken inventarisiert und mit den getroffenen Massnahmen dokumentiert. Über die aktuelle Risikosituation rapportiert der CISO regelmässig bis auf Stufe Verwaltungsrat.

Die interne Revision sowie die Risikokontrolle prüfen regelmässig das interne Kontrollsystem und erstatten direkt Bericht an den Verwaltungsrat.

Die Bank verwendet für die Berechnung der erforderlichen Eigenmittel für operationelle Risiken den Basisindikatoransatz.

Zinsrisiken: Ziele und Richtlinien für das Zinsrisikomanagement des Bankenbuchs (IRRBA)

Offenlegung Zinsrisiken per 31.12.2020

a  Definition IRRBB zum Zwecke der Risikosteuerung und -messung
Das vom Verwaltungsrat der Bank genehmigte Rahmenkonzept Zinsrisiken bildet die Grundlage für die Identifikation, Messung, Steuerung, Überwachung und Kontrolle sowie das Reporting von Zinsrisiken auf Gesamtbankebene (Bilanzstrukturmanagement; ALM) als Bestandteil der ertrags- und risikoorientierten Geschäftstätigkeit der Bank. Aufgrund der Unwesentlichkeit des Handelsbuches werden allfällige Bestände im Handelsbuch immer gemeinsam mit dem Bankenbuch für die Betrachtung der Zinsrisiken mitberücksichtigt.
Das Zinsrisiko ist das Risiko für die Eigenmittel und Erträge einer Bank, das durch Zinsbewegungen entsteht. Änderungen von Zinssätzen beeinflussen den wirtschaftlichen Wert der Aktiven, Passiven und ausserbilanziellen Positionen einer Bank (Barwertperspektive). Auch tangieren sie den Ertrag aus dem Zinsengeschäft (Ertragsperspektive).
Von den drei Formen des Zinsrisikos betrachtet die Bank primär das Zinsneufestsetzungsrisiko sowie sekundär das Optionsrisiko bei variabel verzinslichen Einlagen ohne feste Laufzeit. Das Basisrisiko ist vernachlässigbar.
Allfällige Bonitätseffekte von handelbaren Finanzinstrumenten werden nur beurteilt, falls das relevante Volumen im Bankenbuch einen risikoorientiert definierten Schwellenwert übersteigt.

b  Beschreibung der übergeordneten Strategien der Bank zur Steuerung und Minderung des IRRBB
Die Steuerung von Zinsrisiken ist ein bedeutungsvolles Element innerhalb des Risikomanagementprozesses. Auf der Basis der vom Verwaltungsrat im Rahmenkonzept definierten Vorgaben und unter Berücksichtigung der Grösse der Bank sowie von Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten (Proportionalitätsprinzip) soll das Zinsrisiko innerhalb der festgelegten Risikotoleranz gehalten werden.
Basierend auf der Risikostrategie, der Risikotragfähigkeit und der Risikotoleranz der Bank legt der Verwaltungsrat Globallimiten und vorgelagerte Warnlimiten für das Zinsrisiko fest.
Diese Globallimiten limitieren die grösste negative Barwertveränderung der Eigenmittel (Barwertperspektive), welche sich aus den verschiedenen aufsichtsrechtlichen Zinsschockszenarien ergibt. Zudem werden basierend auf dem Key-Rate-Duration-Profil die negativen und positiven Barwertveränderungen der Eigenmittel in jedem definierten Laufzeitenband in der Zinsbindungsbilanz limitiert. Damit werden Konzentrationsrisiken vermieden und sowohl die kurz- wie langfristigen Auswirkungen der Zinsrisiken betrachtet.
Mögliche Minderungen im Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft (Ertragsperspektive) werden einerseits über zu erwartende Entwicklungen der Zinserfolge (z.B. an Hand von Forwardrates) analysiert. Andererseits werden via dynamische Szenariorechnungen (Stresstests) auch längerfristige Auswirkungen in der Erfolgsrechnung betrachtetet. Diese möglichen Minderungen werden nicht limitiert, finden ihren Niederschlag hingegen in der periodisch zu erstellenden dreijährigen Kapitalplanung.
Grundsätzlich strebt die Bank eine neutrale Fristentransformation an, d.h. die Zinsbindung der Aktiven ist ähnlich lang wie diejenige der Passiven.
Für die Erkennung, Steuerung und Überwachung der Zinsrisiken auf Stufe Gesamtbank und die Einhaltung der Globallimiten ist das ALCO (Bilanzstruktur-Komitee) zuständig. Anhand der von der Risikokontrolle erstellten Reportings wird die Gesamtrisikosituation periodisch analysiert und beurteilt. Bei Zielabweichungen werden adäquate Massnahmen erarbeitet und der Geschäftsleitung entsprechend Antrag gestellt.
Die Berichterstattung an ALCO, Geschäftsleitung und Verwaltungsrat beinhaltet insbesondere die Exposition des Zinsrisikos (auch unter Betrachtung der aufsichtsrechtlichen Stressszenarien), die Auslastung der Globallimiten und wesentliche Modellannahmen.
Das Zinsrisiko wird vor allem durch den Abschluss von zinsfixen Aktiven und Passiven mit unterschiedlichen Volumina und verschieden langer Zinsbindung verursacht (Zinsneufestsetzungsrisiko aus Fristeninkongruenz).
Jährlich wird nachvollziehbar begründet und dokumentiert, dass sich das Geschäftsmodell, die Kunden- und Produktstruktur, das Marktumfeld sowie andere für die Modellannahmen relevante Faktoren nicht wesentlich verändert haben. Die Modellannahmen und deren Auswirkungen werden mindestens alle drei Jahre überprüft.
Das Zinsrisikomesssystem der Bank basiert auf präzisen Daten und ist angemessen dokumentiert, kontrolliert und getestet. Bei der Validierung von Daten, Zinsrisikomesssystemen, Modellen und Parametern wendet die Bank aufgrund ihrer Organisationsstruktur (keine unabhängige Validierungsfunktion) vereinfachte Umsetzungen an. Eine Validierung wird bei wesentlichen Veränderungen von Daten, Zinsrisikomesssystemen, Modellen und Parametern durchgeführt, mindestens jedoch alle drei Jahre.
Die unabhängige Revision legt basierend auf ihrer periodischen Risikoanalyse und der Prüfstrategie die Prüftiefe und die Prüfkadenz für das Zinsrisiko fest und bespricht diese mit dem Verwaltungsrat.

c  Periodizität und Beschreibung der verwendeten Messgrössen, um die Sensitivität in Bezug auf IRRBB einzuschätzen
Die Bank berechnet monatlich anhand der aufsichtsrechtlichen Vorgaben das Zinsrisiko. Die in der Offenlegung abgebildeten Messgrössen sind identisch mit den internen Messgrössen.

d  Beschreibung der Zinsschock- und Stressszenarien
Für das Zinsrisikomanagement wird eine marktübliche Standard-Software eingesetzt. Das interne Zinsrisikomesssystem berücksichtigt die sechs Standardzinsschockszenarien gemäss FINMA-Rundschreiben «Zinsrisiken» sowie allenfalls von der FINMA zusätzlich vorgegebene Zinsschockszenarien.
Mit diesen Zinsschockszenarien werden die eingegangenen Zinsrisiken basierend auf unserer Bankgrösse sowie Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktiven angemessen abgebildet. Eine Modellierung weiterer interner Zinsschock- oder gar historischer und hypothetischer Zinsstressszenarien ist daher ohne zusätzlichen Nutzen.

e  Abweichende Modellannahmen gegenüber vorgeschriebenen Modellannahmen
Die publizierten Ergebnisse entsprechen den für das interne Zinsrisikomanagement verwendeten Werten. In ΔEVE berücksichtigt werden die Zahlungsströme aus zinssensitiven Aktiven, Passiven (einschliesslich aller unentgeltlichen Einlagen) und ausserbilanziellen Positionen im Bankenbuch und Handelsbuch. Nicht mitberücksichtigt werden das Kernkapital (T1-Kapital) und das Ergänzungskapital (T2-Kapital). Bei den NII-Berechnungen wird für das bankeigene Basisszenario keine konstante Bilanz simuliert, sondern es werden mögliche Volumenveränderungen modelliert (z. B. Verschiebungen von variabelverzinslichen zu festverzinslichen Positionen).

f  Absicherung gegenüber Zinsrisiko und Behandlung gemäss Rechnungslegung.
Das Zinsrisiko im Bankenbuch wird primär mit bilanziellen Massnahmen durch Abschluss von risikokompensierenden fixverzinslichen Aktiven (Kapitalanlage) oder Passiven (Kapitalaufnahme) mit ähnlicher fixer Laufzeit im Interbank-, Geld- und Kapitalmarkt wie die risikoverursachenden Positionen gesteuert. Sekundär können als Absicherung lineare und nicht-lineare Zinsderivate (i.d.R. traditionelle Zinssatzswaps) eingesetzt werden.
In der Rechnungslegung werden die bilanziellen Werte mit ihrem Nominalwert ausgewiesen.
Hedge Accounting wird angewendet. Dabei können sowohl Micro- als auch Macro-Hedges abgeschlossen werden.

g  Beschreibung wesentlicher Modellierungs- und Parameterannahmen

Barwertänderungen der Eigenmittel (ΔEVE)

  • Die Zahlungsströme berücksichtigen den Nominalwert (Kapital) und die Zinszahlungen. Die Zinszahlungen enthalten den Basissatz sowie sämtliche Margenkomponenten.
  • Das interne Zinsrisikomesssystem berücksichtigt die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Laufzeitbänder. Zahlungsströme werden entsprechend ihrer effektiven resp. replizierten Zinsneufestsetzungsdaten im entsprechenden Laufzeitband abgebildet.
  • Sämtliche in der Zinsbindungsbilanz enthaltenen Zahlungsströme werden mit den jeweiligen stichtagsbezogenen Marktzinssätzen (risikolose Swapzinskurve) diskontiert.

Änderungen der geplanten Erträge (ΔNII)
Für die Berechnung der aufsichtsrechtlichen Änderung des Ertragswerts (ΔNII) berücksichtigt die Bank WIR folgende wesentlichen Annahmen

  • Für die Vergleichswerte werden Forward-Marktzinsen unterstellt (Basisszenario).
  • Die konstante Bilanz basiert auf einer durchschnittlichen Portfoliobetrachtung
  • Als bonitätsabhängige Spread-Komponente wird jeweils der aktuelle Wert verwendet.
  • Die variablen Aktiv- und Passivsätze werden innerhalb von 12 Monaten nicht verändert.

Variable Positionen
Die Bestimmung der Zinsbindung von Bodensatzprodukten erfolgt mittels replizierender Portfolios. Als Datenbasis für die Simulationen dienen historische Produkt- und Marktzinssätze sowie historische Volumenveränderungen der Produkte. Die spezifischen Replikationsschlüssel wichtiger Produkte werden bestmöglich aufgrund dieser Szenarien festgelegt. Die Replikationsannahmen können bedeutende Auswirkungen auf das Zinsrisiko haben, weshalb diese mindestens alle drei Jahre überprüft und die Ergebnisse und Sensitivitäten dokumentiert werden

Positionen mit Rückzahlungsoptionen
Ein Recht auf vorzeitige Rückzahlung fixer Ausleihungen besteht nicht, weshalb vorzeitige Rückzahlungen selten sind und die Bank WIR in der Regel für den entgehenden Zins mit einer Prämie entschädigt wird. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Termineinlagen
Ein Recht auf vorzeitige Abzüge fixer Kundengelder besteht nicht, weshalb vorzeitige Abzüge selten sind und die Bank WIR in der Regel gemäss den Grundsätzen zur Nichtkündigungskommission entschädigt wird. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Automatische Zinsoptionen
Die Bank WIR bietet in keinem Kundensegment Produkte an, die automatische Zinsoptionen beinhalten. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Derivate Positionen
Die Bank kann lineare und nicht-lineare Zinsderivate zur Absicherung von Zinsrisiken einsetzen. Derzeit werden keine Zinsderivate als Absicherung eingesetzt.

Sonstige Annahmen
Es werden keine weiteren wesentlichen Annahmen getroffen.

Zinsrisiken: quantitative Informationen zur Positionsstruktur und Zinsneufestsetzung (IRRBBA1)
Volumen in 1 000 Durchschnittliche Zinsneufestsetzungsfrist (in Jahren)
Total Davon CHF/CHW Davon andere wesentliche Währungen, die mehr als 10% der Vermögenswerte oder Verpflichtungen der Bilanzsumme ausmachen Total Davon CHF/CHW
Bestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum
Forderungen gegenüber Banken
Forderungen gegenüber Kunden 194 423 194 423 1,50 1,50
Geldmarkthypotheken 1 385 078 1 385 078 0,29 0,29
Festhypotheken 2 169 842 2 169 842 4,14 4,14
Finanzanlagen 199 859 199 859 4,86 4,86
Übrige Forderungen  
Forderungen aus Zinsderivaten1
Verpflichtungen gegenüber Banken 150 288 150 288 0,97 0,97
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen 205 779 205 779 2,61 2,61
Kassenobligationen
Anleihen und Pfandbriefdarlehen 744 349 744 349 6,43 6,43
Übrige Verpflichtungen 124 990 124 990 0,01 0,01
Verpflichtungen aus Zinsderivaten1   
Unbestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum
Forderungen gegenüber Banken    
Forderungen gegenüber Kunden 613 661 613 659 0,97 0,97
Variable Hypothekarforderungen 513 567 513 567 1,61 1,61
Übrige Forderungen 18 419 8 099 0,00 0,00
Verpflichtungen auf Sicht in Privatkonti und Kontokorrentkonti 1 123 697 1 118 092 2,33 2,33
Übrige Verpflichtungen 32 354 32 354 0,24 0,24
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen, kündbar aber nicht übertragbar (Spargelder) 2 761 087 2 761 087 2,11 2,11
Total10 237 39210 221 4652,542,54

1 Technisch bedingt erfolgt ein Doppelausweis der Derivatvolumen sowohl unter den Forderungen als auch unter den Verpflichtungen. Die WIR Bank Genossenschaft hat per Stichtag keine Zinsderivate im Bestand.

Die Werte entsprechen den in der Zinsrisikomeldung (ZIR) gemeldeten Daten an die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Zinsrisiken: quantitative Informationen zum Barwert und Zinsertrag (IRRBB1)
in CHF 1 000
ΔEVE
(Änderung des Barwerts)
ΔNII
(Änderung des Ertragswerts)
Periode 31.12.20 31.12.20
Parallelverschiebung nach oben (150 Basispunkte) 22 521 -4 065
Parallelverschiebung nach unten (150 Basispunkte) -34 601 -4 908
Steepener-Schock1 19 132
Flattener-Schock2 -15 787
Anstieg kurzfristiger Zinsen -3 304
Sinken kurzfristiger Zinsen 3 345
Maximum-34 601-4 908
Periode 31.12.20
Kernkapital (Tier 1) 470 064

1 Sinken der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Anstieg der langfristigen Zinsen.
2 Anstieg der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Sinken der langfristigen Zinsen.

Die publizierten Werte entsprechen im Bereich der ΔEVE den für das interne Zinsrisikomanagement berechneten und verwendeten Werten. In ΔEVE berücksichtigt werden die Zahlungsströme aus zinssensitiven Aktiven, Passiven (einschliesslich aller unentgeltlichen Einlagen) und ausserbilanziellen Positionen im Bankenbuch und Handelsbuch. In der Berichtsperiode wurden keine wesentlichen Änderungen an den Modellen vorgenommen.

Die Werte zeigen, dass die Bank eine relativ ausgeglichene Fristentransformation aufweist, d.h. die Zinsbindung der Aktiven ist ähnlich lang wie diejenige der Passiven. Folglich wirken sich weder eine Parallelverschiebung der Zinsen nach unten noch gegen oben besonders negativ auf das Kernkapital (T1-Kapital) der Bank auf. Auch die übrigen Szenarien (wie sinkende kurzfristige in Kombination mit steigenden langfristigen Zinsen (Steepener-Schock) resp. steigende kurzfristige in Kombination mit sinkenden langfristigen Zinsen (Flattener-Schock) führen nicht zu bedeutenden Zinsrisiken.

Über einen gleitenden Zeitraum von zwölf Monaten aufgrund einer instantanen Parallelveränderung der Marktzinsen wirken sich steigende Marktzinsen in der Ertragswertperspektive (ΔNII) etwas negativer aus als sinkende Marktzinsen.

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