Lagebericht
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage des Unternehmens
Rahmenbedingungen
Wirtschaftliches Umfeld
Die Inflation hat in der EU in den letzten Monaten des Jahres 2024 leicht zugenommen. Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen jedoch im Kontext der wirtschaftlichen Risiken im Verlauf des Jahres 2024 von 4,0% auf 3,0% per Ende 2024 reduziert. Die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft in den kommenden Quartalen sind nach wie vor verhalten. Politische Unsicherheiten prägen das Umfeld und es bleibt zu beobachten, wie sich die Massnahmen der neuen Regierung in den USA auf die wirtschaftliche Lage weltweit auswirken. Die Chancen, welche in den Entwicklungen um die künstliche Intelligenz (KI) schlummern, sorgen teilweise für Aufbruchstimmung an den Finanzmärkten, müssen aber ihr Potential erst unter Beweis stellen.
2024 wuchs das Schweizer Bruttoinlandsprodukt unterdurchschnittlich und zeigt sich damit etwas schwächer als erwartet. Durch das international schwierige Umfeld stagnierte die Wertschöpfung der Industrie entsprechend. Der Dienstleistungssektor und die Binnennachfrage stützten hingegen abermals, obwohl sich die verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich entwickelten. Auf Quartalsebene betrachtet, zeigt sich ein heterogenes Bild, wobei sich im 3. Quartal 2024 ein unterdurchschnittliches Wachstum zeigte, welches durch Bau und Konsum gestützt wurde, jedoch im Bereich der chemisch-pharmazeutischen Produkte schwach ausfiel. Das 2. Quartal 2024 zeigte insbesondere im Bereich der chemisch-pharmazeutischen Produkte (+8,4%) ein kräftiges Wachstum und lag damit über dem Durchschnitt. Das 1. Quartal fiel auf Grund einer Stagnation im Industriesektor schwach aus. Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erwartet für 2025 ebenfalls ein unterdurchschnittliches Wachstum von 1,5%. Damit würde die Schweizer Wirtschaft schwächer wachsen als im historischen Mittel (1,8%). Im Zuge der Erholung der Weltwirtschaft sollte sich das Wachstum im Jahr 2026 mit 1,7% normalisieren.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockerte die Geldpolitik im Jahr 2024 und senkte viermal den SNB-Leitzins. Im März senkte sie den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 %, im Juni um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25%, im September ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 1% und im Dezember um ganze 0,5 Prozentpunkte auf 0,5%. Die über die letzten Quartale deutlich gelockerte Geldpolitik zeigte sich aufgrund des stetig abgenommenen Inflationsdrucks im Jahr 2024. Die Nationalbank wird die Lage weiter genau beobachten und die Geldpolitik, wenn nötig, anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt. Die Inflationsprognose der SNB liegt im Jahresdurchschnitt bei 0,3% für das Jahr 2025, da der Inflationsdruck im Ausland ebenfalls graduell nachlassen und gleichzeitig das moderate Wachstum der Weltwirtschaft sich fortsetzen sollte. Weiter rechnet die SNB 2025 mit einem BIP-Wachstum von 1% bis 1,5%.
Der seit Mitte 2023 beobachtete Trend von leicht steigenden Arbeitslosenzahlen setzte sich auch im Jahr 2024 fort. Die Arbeitslosenquote (ALQ) liegt im Jahresschnitt bei 2,4% und somit um 0,4% höher als im Jahr 2023. Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) liegt um 0,3% höher als im Vorjahr bei 2,3% – und die ALQ der älteren Arbeitnehmenden (50- bis 64-Jährige) hat um 0,3% auf 2,2% zugenommen. Einen starken Anstieg verzeichnet ebenfalls die Kurzarbeit, welche bis Oktober doppelt so hoch war wie im Vorjahr. Rund 18% mehr Stellensuchende und 14% weniger offene Stellen wurden im Dezember 2024 gegenüber dem Vorjahr registriert.
Die Inflation in der Schweiz ist im letzten Jahr klar gesunken und erreichte Ende Jahr einen Wert von 1,1%. Die durchschnittliche Teuerung lag im Jahr 2024 ebenfalls bei 1,1% (Vorjahr 2,1%). Im Durchschnitt sind die Preise in der Schweiz 6,9% höher als Ende 2020, als die Inflation wieder ein Thema wurde. Gründe für diesen Anstieg sind die höheren Preise für Wohnungsmieten und Elektrizität sowie steigende Rohstoffpreise und die Kriege im Nahen Osten und der Ukraine. Dennoch liegt die Inflationsrate immer noch deutlich unter den Inflationsraten im Euroraum und den USA. Es wird davon ausgegangen, dass der Preisdruck bis Ende 2025 deutlich nachlassen und somit die Inflationsrate in der Schweiz weiter sinken wird.
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) erreichte Ende Jahr den Stand von 106,9 Punkten (Dezember 2020 = 100). Im Jahr 2024 belief sich die durchschnittliche Jahresteuerung auf +1,1% (2023 = +2,1% / 2022 = +2,8%), was insbesondere auf die höheren Preise für Elektrizität und Wohnungsmieten zurückzuführen ist. Weiter sind einheimische Produkte um 1,9% teurer geworden – und die Preise für Importgüter sind um 1,5% gestiegen. Die Preise für Medikamente, Gas sowie Occasions-Automobile sind demgegenüber im Jahr 2024 gesunken.
Im Jahr 2024 zeigte sich der Euro gegenüber dem Schweizer Franken im Verlauf des Jahres teilweise stärker als im Vorjahr. Der Jahresendkurs 2024 liegt jedoch fast genau gleich hoch wie der Jahresendkurs 2023. Demnach schloss der Euro mit einem Kurs von 0.94 EUR/CHF (Vorjahr 0.93) per 31.12.2024. Der US-Dollar gewann gegenüber dem Schweizer Franken und schloss mit einem Kurs von 0.90 USD/CHF (Vorjahr 0.84) zum Ende des Jahres 2024.
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass das Jahr 2024 ein gutes Jahr für Anlegerinnen und Anleger war. Das globale Wirtschaftswachstum war positiv. Tiefere Teuerungsraten eröffneten den Notenbanken die Möglichkeit, ihre Leitzinsen zu senken, und die Aktienmärkte legten teilweise recht deutlich zu. Der SMI schliesst mit 11 601 Punkten rund 4,1% höher als im Vorjahr. Der Deutsche Aktienindex (DAX) schloss um 18,8% höher und auch der chinesische SSE Composite schloss um 12,6% höher als im Jahr zuvor. In Amerika gewann der Dow Jones 12,8% und der NASDAQ 100 verzeichnete ein Plus von 24,8%.
Risiken, die auch 2025 bestehen bleiben, sind neben den hohen Preisen für Wohnungsmieten und Energie die Inflation sowie der starke Franken. Dazu kommt die global weiterhin stark wachsende Verschuldung. Die Risiken von Korrekturen an den Finanzmärkten bleiben damit weiter gross und werden durch den Krieg in der Ukraine sowie im Nahen Osten und die daraus folgenden geopolitischen Unsicherheiten verstärkt.
Regulatorisches Umfeld
Die massgebenden regulatorischen Grundlagen im Bankengeschäft sind umfangreich und werden laufend angepasst. Der Regulierungsdruck ist deutlich spürbar und unverändert hoch. Er ist zu einem grossen Teil international getrieben und beeinflusst die Kostensituation der Schweizer Banken negativ. Im Berichtsjahr stand neben dem neuen Datenschutzgesetz die Anpassung der Einlagensicherung an. Es zeichnet sich jedoch ab, dass in den nächsten Jahren wieder einige grössere regulatorischen Herausforderungen auf die Banken zukommen werden (bereits bekannte Anpassung der Eigenmittelvorschriften und neue/schärfere regulatorische Vorschriften).
Geschäftsverlauf des Berichtsjahres
und wirtschaftliche Lage unserer Bank
Jahresabschluss per 31. Dezember 2024
Die Bilanzsumme ist um CHF/CHW 389,4 Mio. auf CHF 6 629 Mio. gewachsen (+6,2%). Die Ausleihungen an Kunden sind um CHF/CHW 123,9 Mio. (+2,2%) gestiegen. Die Kundengelder haben um CHF/CHW 311,8 Mio. zugenommen (+7,2%). Der Gewinn sank auf CHF 14,8 Mio. (-10,5%). Der Generalversammlung vom 5. Juni 2025 wird eine Ausschüttung aus der Reserve aus steuerbefreiten Kapitaleinlagen in Form einer Wahldividende («Ausschüttung in Form von Beteiligungsscheinen» oder Barausschüttung) in der Höhe von CHF 11.00 (Vorjahr CHF 10.75) vorgeschlagen. Fraktionen werden bar ausbezahlt. Die Ausschüttung entspricht einer Dividendenrendite von 2,2% (auf Basis des Schlusskurses per 31. Dezember 2024). Die Ausschüttung auf den Anteilschein wird mit CHF 11.00 in bar vorgeschlagen.
Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft
Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft liegt mit den diesjährigen CHF 74,0 Mio. über dem Vorjahr (+6,6%). Die Bruttozinsmarge ist leicht auf 1,15% (Vorjahr 1,11%) gestiegen. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft liegt um CHF 8,2 Mio. (+11,9%) höher als im Vorjahr. Das Zinsengeschäft bildet damit seit jeher den weitaus bedeutendsten Ertragspfeiler der Bank.
Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft liegt mit CHF 19,1 Mio. nahezu auf Vorjahresniveau (-0,4%). Der Anteil am Gesamterfolg beträgt 18,6% (Vorjahr 20,4%). Die grösste Position im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ist der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft mit CHF 8,9 Mio. (Vorjahr CHF 5,7 Mio.). Diese Erträge stammen insbesondere aus den Erträgen aus dem Vorsorgegeschäft aus der digitalen Vorsorgelösung VIAC. Der Kommissionsertrag aus dem Verrechnungsgeschäft bildet mit CHF 5,8 Mio. (Vorjahr CHF 7,9 Mio.) die zweitgrösste Position.
Erfolg aus dem Handelsgeschäft
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stammt teilweise aus dem Handel mit Wertschriften inkl. eigener Beteiligungsscheine und teilweise aus Margenkomponenten aus dem Devisengeschäft. Im Handelsbestand in Wertschriften sind auch Fremdwährungspositionen enthalten. Im Jahr 2024 hat die Bank einen Gewinn von CHF 6,0 Mio. erwirtschaftet (Vorjahr: 4,4 Mio.). Das Handelsgeschäft trägt 5,8% (Vorjahr 4,7%) zum Gesamterfolg bei.
Übriger ordentlicher Erfolg
Mit CHF 1,2 Mio. (Vorjahr CHF 1,8 Mio.) trägt der übrige ordentliche Erfolg 1,1% zum Gesamterfolg bei (Vorjahr 1,9%).
Personalaufwand
Die Entschädigung an die Mitarbeitenden liegt mit CHF 36,8 Mio. um CHF 2,0 Mio. (+5,8%) über dem Vorjahreswert. Dies ist auf die Besetzung von Vakanzen sowie eine generelle Lohnerhöhung im Jahr 2024 zurückzuführen. Die Vorsorgebeiträge blieben gleich wie im Vorjahr auf CHF 2,9 Mio.
Sachaufwand
Der Sachaufwand beträgt CHF 30,6 Mio. und ist damit gegenüber dem Vorjahr nur leicht um CHF 0,4 Mio. gestiegen (+1,4%).
Geschäftsaufwand im Budgetrahmen
Der gesamte Geschäftsaufwand (Personal- und Sachaufwand) liegt mit CHF 67,4 Mio. im Budgetrahmen und um CHF 2,4 Mio. über dem Vorjahreswert (+3,7%).
Ausserordentlicher Ertrag und Aufwand
Ausserordentliche Erträge konnten mit einem Liegenschaftsverkauf erzielt werden.
Veränderung Reserve für allgemeine Bankrisiken
Als Folge einer steuerlichen Praxisänderung können seit 2022 Reserven für allgemeine Bankrisiken unversteuert geäufnet werden. Per Jahresmitte wurden CHF 2,8 Mio. Reserven für allgemeine Bankrisiken unversteuert gebildet. Per Jahresende konnten aufgrund des guten Ergebnisses zusätzlich CHF 14,1 Mio. Reserven für allgemeine Bankrisiken unversteuert gebildet werden, womit eine Erhöhung von CHF 16,9 Mio. für das Jahr 2024 resultiert.
Stabiler Jahresgewinn
Im Berichtsjahr wurden CHF 3,3 Mio. (Vorjahr CHF 3,3 Mio.) für die notwendigen Abschreibungen auf dem Anlagevermögen verwendet. Nach Verbuchung des Steueraufwandes von CHF 6,7 Mio. (+109,0%) kann ein Gewinn von CHF 14,8 Mio. (-10,5%) realisiert werden.
Die wesentlichen Kennzahlen werden wie folgt ausgewiesen:
Berichtsjahr | Vorjahr | |
---|---|---|
Zinsmarge | 1,15% | 1,11% |
Return on Equity nach Steuern | 2,41% | 2,79% |
Cost-Income-Ratio | 67,2% | 68,5% |
Erstellung des Jahresabschlusses
Mittels eines bewährten internen Kontrollsystems stellen wir sicher, dass die Jahresrechnung unserer Bank vollständig und richtig dargestellt wird. Die vorliegende Jahresrechnung wurde am 19. März 2025 vom Verwaltungsrat genehmigt.
Obligationenrechtliche Revision
Die obligationenrechtliche Revisionsstelle Deloitte AG, Basel, hat nach Massgabe der entsprechenden Vorgaben am Sitz der Bank eine obligationenrechtliche Revision durchgeführt. Der Revisionsbericht enthält ein uneingeschränktes Prüfurteil im Normalwortlaut.
Mitarbeitende
Anzahl Beschäftigte und Personalstruktur
Ende 2024 waren 260 Mitarbeitende (Vorjahr 250) angestellt. Dies entspricht teilzeitbereinigt 236,5 Vollzeitstellen (Vorjahr 228,4).
Die Personalstruktur setzte sich per Ende 2024 aus 108 Frauen (entspricht 41,5%, Vorjahr 39,6%) sowie 152 Männern (entspricht 58,5 Vorjahr 60,4%) zusammen. Das Durchschnittsalter betrug 42 Jahre (Vorjahr 42,8 Jahre). Die Durchschnittsbeschäftigung per Ende 2024 lag bei 90,97%.
Arbeiten im Homeoffice
Der Trend zum Homeoffice hält auch im Jahr 2024 an. Inzwischen verfügen 179 Mitarbeitende (68,6% der Belegschaft) über eine Homeoffice-Vereinbarung, welche die Details für die Homeoffice-Arbeit regelt.
Personalentwicklung und Ausbildung 2024
Im vergangenen Jahr haben wir den Benchmark betreffend Anteil unterstützte Mitarbeitende übertroffen: 51% unserer Mitarbeitenden haben eine Weiterbildungsmassnahme absolviert. Das ist ein toller Erfolg und zeigt, wie stark sich unsere Mitarbeitenden weiterentwickeln. Diese positive Entwicklung macht uns zuversichtlich für die Zukunft und zeigt, wie wichtig uns die Förderung unserer Mitarbeitenden ist. Insgesamt wurden 2,0 Bildungstage pro FTE (Vollzeitäquivalent) genutzt, was die nachhaltige Investition in das Wissen und die Fähigkeiten der verschiedenen Teams unterstreicht.
Young Talents
Im Jahr 2024 wurden insgesamt drei Lernende und sechs Praktikanten in unserem Unternehmen beschäftigt. Zwei der drei Praktikanten (1x BEM- & 1 D&A-Praktikant) konnten wir nach erfolgreich absolvierter Ausbildung für uns gewinnen. Sie wurden nach erfolgreichem Abschluss übernommen und in unsere Teams integriert.
Hochschulmarketing
Im Bereich Hochschulmarketing waren wir aktiv vertreten: Wir nahmen an der Informationsveranstaltung der WMS in Reinach teil und lancierten für die Rekrutierung der BEM-Praktikanten den ersten «CastingDay» bei der Bank WIR. Mit spielerischen Aspekten und einem grossen Effort der verschiedenen Abteilungen war die Durchführung ein voller Erfolg. Zudem engagierten wir uns als Mitglied der «Young Talents»-Projektgruppe der Basler Bankenvereinigung, um den Bankenplatz Basel attraktiver nach aussen zu repräsentieren. In diesem Zusammenhang hatten wir Auftritte an der Basler Berufsmesse sowie der «Langen Nacht der Karriere» an der Universität Basel.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Ein weiterer Schwerpunkt lag im intensiven Austausch mit anderen Banken in Basel, mit dem Ziel, eine zukünftige Zusammenarbeit im Ausbildungsbereich zu fördern. Gemeinsam möchten wir eine Plattform für die Praxisausbildner schaffen, um für den Austausch im Bereich der neu in Kraft gesetzten KV-Reform gewappnet zu sein und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und intensivieren.
Überführung des Bonus ins Grundgehalt
Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat haben Ende 2023 entschieden, den Bonus in das Fixgehalt zu überführen, da sie diese Art von Vergütung als nicht mehr zeitgemäss empfunden haben.
Dank einer einheitlichen Systematik zur Überführung des Bonus in den Lohn konnte ein transparenter und fairer Weg gefunden werden, diese Überführung zu vollziehen. Von den Mitarbeitenden wurde diese Anpassung sehr positiv aufgenommen. Die Mitarbeitenden werden nun im Jahr 2025 letztmalig Bonus für das Jahr 2024 erhalten.
Stärkung der Führungskompetenzen
Im Rahmen eines breit angelegten und modularisierten Programms wurden die Kompetenzen der Führungsmannschaft weiter gestärkt und ausgebaut. Der Fokus des Programms lag bzw. liegt dabei auf «Umgang mit Veränderungen» und «Strategieverständnis und Transfer ins Team». Zwischen den Modulen reflektieren die Führungskräfte den Transfer in den Alltag in sogenannten «Führungstandems». Das Programm wird extern begleitet und bis März 2025 vollständig absolviert sein. Knapp 45 Führungskräfte durchlaufen das Programm.
Risikobeurteilung
Die Bank verfolgt eine nachhaltige und vorsichtige Risikopolitik. Sie achtet auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag und steuert die Risiken aktiv. Der Verwaltungsrat befasst sich laufend mit der Risikosituation des Instituts und hat ein Reglement erlassen, welches sicherstellt, dass alle wesentlichen Risiken erfasst, begrenzt und überwacht werden. Ein umfassendes Reporting stellt sicher, dass sich Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ein zeitgerechtes Bild der Risikolage der Bank machen können. Mindestens jährlich nimmt der Verwaltungsrat eine Risikobeurteilung vor und überprüft die Angemessenheit der getroffenen Massnahmen.
Weitere Ausführungen zum Risikomanagement sind in den Erläuterungen enthalten.
Aktuelle Risikobeurteilung in Bezug auf die Hauptrisiken der Bank (Stand: 31. Dezember 2024)
Die Bank ist schwergewichtig im Bilanzgeschäft tätig. Die Hauptrisiken der Bank offenbaren sich somit vor allem im Kreditbereich und bezüglich Zinsänderungsrisiken.
Die Bank gewährt Kredite zur Hauptsache an kleine und mittlere Unternehmungen (KMU) sowie an Privatkunden. Diese Kredite werden üblicherweise auf der Basis von hypothekarischer Deckung vergeben. Dabei dienen vor allem Wohnliegenschaften als Sicherstellung. Ungedeckte Kredite werden in Ausnahmefällen vergeben, sofern es sich um solvente Unternehmungen oder öffentlich-rechtliche Körperschaften handelt.
Nachstehende Grafiken geben einen Überblick über die Vergabe der Kundenausleihungen nach Deckungen per 31. Dezember 2024:
Im Unterschied zum Mietwohnungsmarkt standen 2024 rund 10% mehr Eigentumsobjekte leer als im Jahr zuvor. Diese Entspannungszeichen sind eine direkte Folge des abrupten Anstieges der Hypothekarzinsen ab Ende 2021. Mit den stark gestiegenen Finanzierungskosten hat Wohneigentum vorübergehend eines seiner wichtigsten Kaufargumente gegenüber dem Wohnen zur Miete verloren, weshalb die Nachfrage nach Wohneigentum stark zurückgegangen ist. Mittlerweile hat der Wind an der Zinsfront aber wieder gedreht – und Wohneigentum hat jüngst erneut stark an Attraktivität gewonnen. Mit der Rückkehr des Wohnkostenvorteils zieht auch die Nachfrage nach Wohneigentum wieder kräftig an. Vieles spricht demnach dafür, dass sich die zuletzt spürbar geringere Preisdynamik schon bald aufs Neue beschleunigen wird.
Die Bank ist aufgrund ihrer gesamtschweizerischen Tätigkeit und der bewussten regionalen Diversifikation der Ausleihungen regionalen Risiken im Immobilienmarkt nur beschränkt ausgesetzt, was aus der nachfolgenden Grafik der Hypotheken nach Kantonen ersichtlich ist.
Volumen im Kundengeschäft
Angaben zum Bilanzgeschäft
Unsere Bank ist zur Hauptsache im Bilanzgeschäft und in der WIR-Verrechnung tätig. Wir bieten neben den WIR-Dienstleistungen auch bankübliche Produkte an.
In einem weiterhin sehr kompetitiven Markt nahmen die Hypothekarforderungen um CHF/CHW 158,4 Mio. auf CHF/CHW 4 943,5 Mio. zu (+3,3%). Die übrigen Forderungen gegenüber Kunden nahmen um CHF/CHW 34,5 Mio. auf CHF/CHW 629,4 Mio. ab (-5,2%). Die gesamten Kundenausleihungen steigen trotzdem um CHF/CHW 123,9 Mio. auf CHF/CHW 5 572,9 Mio. (+2,3%). Das Wachstum erfolgt unter Wahrung unserer vorsichtigen Kreditpolitik.
Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen stiegen um CHF/CHW 311,8 Mio. auf CHF/CHW 4 645,4 Mio. (+7,2%).
Da die Kundenausleihungen um CHF/CHW 123,9 Mio. und die Kundengelder um CHF/CHW 311,8 Mio. zunahmen, wirkte sich dies positiv auf den Kundendeckungsgrad (Kundengelder in % der Kundenausleihungen) aus. Die Kundenausleihungen sind zu 83,4% (Vorjahr 79,5%) mit Kundengeldern gedeckt. Als weitere wichtige Refinanzierungsquelle und zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken dienen der Bank Pfandbriefdarlehen, deren Volumen sich im Berichtsjahr auf CHF 917,2 Mio. erhöht hat (+7,1%).
Berichtsjahr | Vorjahr | |
---|---|---|
Kundengelder | 4 645,4 Mio. | 4 333,6 Mio. |
Kundenausleihungen | 5 572,9 Mio. | 5 449,0 Mio. |
Deckungsgrad im Kundengeschäft | 83,4% | 79,5% |
Innovation und Projekte (Forschungs- und Entwicklungstätigkeit)
Digitalisierung und Innovation im Fokus
«Bankprodukte und innovative Lösungen basierend auf zuverlässigen Dienstleistungen und Partnerschaften» – dieses Versprechen gibt die Bank WIR ihrer Kundschaft in der Mission ab. Nebst den Themen Digitalisierung und Innovation ist Diversifikation einer der strategischen Schwerpunkte der Genossenschaftsbank.
Dabei fokussiert sich die Bank auf hochstehende Produkte mit ausgezeichneten Konditionen, die durch den volldigitalen Ansatz skaliert werden können. Durch niedrig gehaltene Kosten kann der Preisvorteil an die Kundschaft weitergegeben werden.
Entsprechend wird die Bank WIR punkto Produkt- und Dienstleistungsangebot als digital und innovativ wahrgenommen. Nebst der engen Kooperation und Beteiligung an der digitalen Vorsorgelösung VIAC wird auch die Partnerschaft mit dem Fintech Amnis Treasury Services AG konsequent vorangetrieben. Und auch im Proptech-Sektor ist die Bank mit der Beteiligung an der Vermando AG vertreten.
Aushängeschild ist zweifelsohne VIAC: Der Schweizer Pionier für digitales Vorsorge-Wertschriftensparen ist seit der Lancierung 2017 ungebremst auf der Erfolgsspur und zählte Ende 2024 mit rund 114 200 Kundinnen und Kunden ein verwaltetes Anlagevermögen («Assets under management») von knapp 4,3 Milliarden Franken. Nebst den Vorsorgelösungen in der 2. und 3. Säule profitieren Kundinnen und Kunden von der engen Verzahnung mit der Bank WIR – so beispielsweise bei der gemeinsam entwickelten «VIAC Hypothek», bei der selbstgenutztes Wohneigentum zu Top-Konditionen finanziert werden kann.
Nach der One-App-Lancierung 2023 wurde Anfang Dezember 2024 mit der Plattform-Erweiterung für freies Wertschriftensparen zu besten Konditionen ein nächstes Erfolgskapitel aufgeschlagen. Auch bei VIAC Invest sind die Zahlen kurz nach dem Start eindrücklich: Ende 2024 betrugen die «Assets under Management» bei bereits 8 800 aktiven Kundinnen und Kunden stolze 68 Millionen Franken.
Ein weiteres Missionsversprechen, KMU in der Schweiz erfolgreicher zu machen, löst die Bank WIR im Devisenhandel ein: Partner Amnis Treasury Services AG stellt eine Online-Plattform für Devisengeschäfte und den internationalen Zahlungsverkehr zu Top-Konditionen zur Verfügung. Die Devisenmarge ist dabei – anders als dies branchenüblich ist – unabhängig von der Transaktionshöhe. Neu bietet Amnis die führende KMU-Spesenlösung für KMU an und verzeichnet nach kurzer Zeit bereits grosses Wachstum in diesem Bereich. In der Beratung zeigt sich, dass dem Fremdwährungs- und Spesenthema oftmals noch zu wenig Beachtung geschenkt wird: Dieses Optimierungs- und Sparpotenzial gilt es besser aufzuzeigen.
Für die Digitalisierung gibt es – neben der bereits erwähnten Beteiligung an Vermando – zahlreiche weitere Beispiele. Dazu zählt die Zusammenarbeit mit dem führenden Schweizer E-Payment-Anbieter Payrexx, bei der die Zahlungsoption «WIRpay» integriert wurde, was eine einfache CHW-Abrechnung im eigenen Online-Shop ermöglicht. Ein weiteres Beispiel ist das zusammen mit der K&W Software AG entwickelte Kreditberatungstool, das den gesamten Finanzierungsprozess von der Kundenberatung und Angebotserstellung bis zur eigentlichen Kreditabwicklung abbildet. Zudem wird das CRM-System von BSI kontinuierlich ausgebaut und optimiert, um den Kundinnen und Kunden der Bank WIR eine umfassende Betreuung zu bieten. Auch in den Bereichen Marketing Automation, Customer Experience und digitale Prozessunterstützung konnten wir durch den Einsatz der CX-Lösung von BSI unsere Digitalisierung weiter vorantreiben.
Nach erfolgreicher Implementierung der IT-Cloud-Strategie mit flächendeckender Einführung von Microsoft 365 im Vorjahr stand 2024 für die Umsetzung von ersten Initiativen rund um künstliche Intelligenz im engen Zusammenspiel verschiedener Geschäftsbereiche – die Bank ist sich dabei ihrer Verantwortung intern und extern jederzeit bewusst. Ergänzend hierzu werden Umsetzungsprojekte aus der agilen Strategieentwicklung weiterhin gezielt vorangetrieben, wie etwa innovative Entwicklungen rund ums Thema Komplementärwährung.
Um punkto Digitalisierung und Innovation am Puls der Zeit zu bleiben, kooperiert die Bank WIR seit mehreren Jahren mit dem Kompetenzzentrum Digitale Transformation der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). 2022 wurde die bereits in mehreren Projekten bestehende Zusammenarbeit mit der FHNW Hochschule für Wirtschaft auf die gesamte Schweizer Bevölkerung ausgedehnt: Die dritte Ausgabe des «Digital-Radars Schweiz 2024 – Monitor Bank WIR» erfasst die Einschätzung der Schweizer Bevölkerung zu den Vorteilen sowie Gefahren und Nachteilen der digitalen Technologien. Mit der Markteinführung von generativer KI Ende 2022/Anfang 2023 trat die breite Bevölkerung erstmals mit einer Entwicklung aus dem Umfeld von KI in Kontakt. Wie bei vielen anderen bahnbrechenden Technologien gehen auch von KI – wie bereits zuvor aus Sicht der Bank WIR erwähnt – sowohl Chancen als auch Risiken aus.
Nachhaltigkeit unserer Geschäftstätigkeit
Die Abkürzung ESG steht für «Environment» (Umwelt), «Social» (Soziales) und «Governance» (Unternehmensführung) – drei Verantwortungsbereiche, die in der Bank WIR künftig ein grösseres Gewicht haben werden. Im Fokus stehen dabei Transparenz und Nachhaltigkeit sowie Informationen, die über die Finanzberichterstattung des Unternehmens hinausgehen. Unsere Bank übernimmt Verantwortung, indem sie die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekte ihres Geschäftsmodells den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung anpasst.
Uns ist es wichtig, in allen drei Bereichen einen Beitrag zu leisten. Als Genossenschaft sind wir nicht der Gewinnmaximierung verpflichtet, bieten faire Konditionen auf unseren Bankprodukten an, engagieren uns für Chancengleichheit und stellen sicher, dass unser Ressourcenverbrauch und die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering sind. Wir verstehen unser Engagement nicht nur als eine unternehmerische Herausforderung, sondern auch als Beitrag zu einer zukunftsfähigen Entwicklung der Gesellschaft.
Bei allem, was wir tun, legen wir Wert auf Transparenz. In diesem Zusammenhang sind auch unsere regelmässigen Teilnahmen an Nachhaltigkeitsumfragen unter Schweizer KMU – wie zum Beispiel von schweizeraktien.net – von Bedeutung. Die Bank WIR erreicht dabei nicht nur eine gute Platzierung, sondern vor allem einen sehr hohen Transparenzwert.
Unsere Anstrengungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung im Detail:
Umwelt
Unsere neun Standorte in der Schweiz überprüfen wir regelmässig auf ihre Umweltverträglichkeit und ergreifen, wo möglich, entsprechende Optimierungsmassnahmen. So wurde ein Umzug der Filiale Bern vollzogen, deren neue Räumlichkeiten den aktuellen Umweltstandards entsprechen.
Ein gutes Beispiel für unser Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit ist unser energieeffizienter, Minergie-zertifizierter Hauptsitz in Basel. Wir sind überzeugt, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern langfristig auch ökonomische Vorteile bringt.
Einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten wir auch durch die konsequente Abfalltrennung. Dies wird vom Kanton regelmässig überprüft. So wird gewährleistet, dass wir die gesetzlichen Umweltauflagen erfüllen.
Natürliche Ressourcen schonen wir, indem wir bei unseren Kundinnen und Kunden vermehrt auf E-Dokumente setzen. Dies reduziert den Papierverbrauch deutlich und ermöglicht eine schnellere und effizientere Kommunikation. Bankintern minimieren wir zudem den Papierverbrauch und kaufen Recyclingpapier ein.
Zu unseren Nachhaltigkeitsbestrebungen gehört auch die Reduzierung unseres CO2-Fussabdrucks. An unserem Hauptsitz in Basel haben wir Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert, die sowohl von Kundinnen und Kunden als auch von Mitarbeitenden der Bank genutzt werden können. In unserem Fuhrpark setzen wir verstärkt auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Damit fördern wir nicht nur eine umweltfreundliche Mobilität, sondern tragen auch dazu bei, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu minimieren und dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Nachhaltige Finanzierung
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit im Immobilienbereich. Dabei orientieren wir uns an den Richtlinien der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), wonach Hypothekaranbieter eine angemessene und regelmässige Weiterbildung ihrer Kundenberater bzw. Hypothekarspezialisten sicherstellen müssen. Ihr Ziel ist die langfristige Werterhaltung und Verbesserung der Energieeffizienz von Liegenschaften sowie die Finanzierung entsprechender Massnahmen. Die Umsetzung der ESG-Richtlinien erfolgt in Zusammenarbeit mit unserem externen Partner IAZI, einem in der Schweiz führenden Unternehmen für professionelle Immobilienbewertungen und entsprechende Ausbildungen. Die Ausbildung der involvierten Bankmitarbeitenden erfolgt laufend mit unserem Partner IAZI.
Im Berichtsjahr 2024 haben wir das bestehende Hypothekarportfolio von selbstbewohntem Wohneigentum sowie Renditeliegenschaften erstmalig durch unseren Partner IAZI auf Energieeffizienz analysieren lassen. Die Energieauswertung 2024 der Bank WIR untersucht den theoretischen Energiebedarf und CO2-Ausstoss des Hypothekarportfolios. Die Daten wurden durch Adressvalidierung und Anreicherung mit öffentlichen Quellen wie z.B. Heizungstyp, Energieträger oder die Energiebezugsfläche ergänzt. Der Energie- und CO2-Rechner von IAZI wurde verwendet, um den Energiebedarf und die CO2-Emissionen der durch die Bank finanzierten Eigenheime und Renditeobjekte zu schätzen.
Die durch die Bank WIR finanzierten Hypotheken zeigen eine im schweizweiten Vergleich eher ungewöhnliche Verteilung. Die Ergebnisse werden massgeblich durch die Kombination von Objektalter (Baujahr) sowie Heizungs- und Objekttyp beeinflusst. Weil die Bank WIR den Einstieg ins CHF-Geschäft erst vor knapp 25 Jahren vollzogen und seither das Hypothekargeschäft stetig ausgebaut hat, ist es wenig erstaunlich, dass die Bank tendenziell weniger Altbauliegenschaften finanziert hat, insbesondere im Bereich der Eigentumswohnungen. Auch bei den Mehrfamilienhäusern respektive den Renditeliegenschaften gehört zu unserem Kreditportfolio ein grösserer Bestand an Objekten mit meist jüngerem Baujahr oder neu renovierte Liegenschaften. Dies führt unter dem Strich zu einem vergleichsweise guten Energie-Rating.
Insgesamt bietet die Auswertung wertvolle Einblicke in die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit des Hypothekarportfolios der Bank WIR und zeigt die Potenziale für Verbesserungen auf. Die Analyse und die daraus resultierenden Erkenntnisse können als Grundlage für zukünftige Massnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen dienen.
Von Grund auf nachhaltig ist das KMU-Netzwerk mit eigener Komplementärwährung («WIR-System»), das die Bank WIR den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) seit 1934 anbietet. Das WIR-System fördert den Wirtschaftsstandort Schweiz, indem es sein Rückgrat, die KMU, unterstützt und Arbeitsplätze sichert: Aufträge und Geschäfte bleiben so in der Schweiz und die Abhängigkeit von ausländischen Märkten wird verringert.
Soziales
Unter sozialer Nachhaltigkeit und Diversität verstehen und leben wir ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis insbesondere in Führungspositionen. Wir sehen darin die Chance, das grosse Potenzial weiblicher Talente in unserem Unternehmen zu fördern und zu nutzen. Unser konsequentes Ziel ist eine gute Mischung aus erfahrenen Führungskräften und jungen Talenten. Dies erfordert nicht nur eine stete Überprüfung unserer Rekrutierungs- und Beförderungspraktiken, sondern auch die Schaffung eines Arbeitsumfelds, in dem Frauen die gleichen Chancen und Unterstützung erhalten wie ihre männlichen Kollegen. So sind nebst Melek Ates als Leiterin Privat- und Firmenkunden und Mitglied der Geschäftsleitung auch weitere wichtige Führungspositionen – auch in Teilzeitpensen – durch Frauen besetzt.
Unsere Arbeitsbedingungen sind ein zentrales Element unserer sozialen Verantwortung. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese sowohl wirtschaftliche Stabilität und Sicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen als auch zu einem sozialverträglichen Arbeitsumfeld beitragen. Darüber hinaus sind wir stolz darauf, das Label «Fair Pay» zu tragen, welches für eine faire und transparente Vergütung steht. Darüber hinaus investieren wir gezielt in die berufliche Grundbildung, um die nächste Generation zu fördern und die Zukunft unseres Unternehmens zu sichern.
Jahresarbeitszeit und 40-Stunden-Woche ermöglichen den Mitarbeitenden einen hohen Grad an Freiheit und die Möglichkeit zur Gestaltung einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Dazu gehört auch die aktive Förderung der Teilzeitarbeit. Diese Flexibilität ist ein wichtiger Baustein unserer Unternehmenskultur, da die Mitarbeitenden so ihre beruflichen und persönlichen Verpflichtungen in Einklang bringen können.
Eine weitere Massnahme zur Förderung der Work-Life-Balance ist unser Homeoffice-Angebot. Unsere Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice zu verbringen, was von 68,6 Prozent genutzt wird. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, den Arbeitsalltag effizienter und nach ihren individuellen Bedürfnissen zu gestalten. Gleichzeitig trägt die Homeoffice-Regelung zur Reduzierung des Pendlerverkehrs bei und unterstützt so unser Engagement für die Umwelt.
Unsere Mitarbeitenden profitieren zudem von umfassenden Sozialleistungen. Dazu gehören eine grosszügige Pensionskasse, Vater- und Mutterschaftsurlaub sowie Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese Massnahmen zielen darauf ab, die berufliche Entwicklung unserer Mitarbeitenden zu fördern und ihnen Sicherheit und Unterstützung in verschiedenen Lebensphasen zu bieten.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden sind uns ein besonderes Anliegen. Denn unser Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich unsere Mitarbeitenden wohlfühlen und ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten können. So überwachen wir regelmässig die Luftqualität an unserem Hauptsitz. Dank ergonomischer Arbeitsplätze stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeitenden in einer gesunden Umgebung arbeiten. Wir prüfen kontinuierlich die Arbeitszeiten, um bei zu hohen Belastungen rechtzeitig eingreifen zu können. Darüber hinaus bieten wir Grippeimpfungen und Präventionsmassnahmen an, um die Gesundheit unserer Mitarbeitenden aktiv zu unterstützen. Sportangebote und kulturelle Aktivitäten runden unser Engagement für eine ausgeglichene Work-Life-Balance ab.
Governance
Unsere «Governance» (Unternehmensführung) basiert auf nachhaltigem Wirtschaften, Transparenz und regionaler Wertschöpfung. Wir verstehen Governance als das Rückgrat unseres Unternehmens. Die Einhaltung von Regeln, Vorschriften und ethischen Grundsätzen sowie die Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung sind die wichtigsten Eckpfeiler.
Ein zentrales Element unserer Governance ist die Verhinderung von Korruption und Bestechung. Wir setzen uns nachdrücklich für eine Unternehmenskultur ein, in der Bestechung und betrügerische Praktiken keinen Platz haben. Unsere Mitarbeitenden sind ermutigt, Bedenken hinsichtlich ethischen Fehlverhaltens zu melden. Solche Hinweise werden sehr ernst genommen. So schaffen wir ein Klima der Transparenz, das es uns ermöglicht, frühzeitig auf mögliche Verstösse zu reagieren.
Wir respektieren die grundlegenden Rechte und die Würde jedes Einzelnen, sei es in unserem Unternehmen oder in unserem Arbeitsumfeld.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Governance ist das Risiko- und Reputationsmanagement. Wir setzen auf Geschäftsmodelle basierend auf einer umsichtigen Risikopolitik, um die Stabilität und Integrität unseres Unternehmens zu gewährleisten und die Zukunft zu sichern.
Der Datenschutz ist ein weiteres wichtiges Thema in unserer Unternehmensführung. Wir schützen die Daten unserer Kundschaft und unserer Mitarbeitenden sorgfältig und halten uns strikt an die geltenden Datenschutzbestimmungen. Bei der Umsetzung der Cloudstrategie werden die geltenden Vorgaben des Datenschutzes nach einem branchenüblichen Standard berücksichtigt und eingehalten.
Grossen Wert legen wir auf unseren «Code of Conduct». Dieser Verhaltenskodex legt die ethischen Standards und Werte fest, die unser Unternehmen leiten. Er stellt sicher, dass sich unsere Mitarbeitenden an höchste moralische Grundsätze halten und unsere Unternehmenskultur aktiv mitgestalten. Darüber hinaus stärken wir regionale Strukturen und Arbeitsplätze durch unser WIR-System. Dieses fördert die lokale und regionale Wertschöpfung und trägt zur Stärkung der Wirtschaft in der Schweiz bei.
Aussergewöhnliche Ereignisse im Berichtsjahr
- Kapitalerhöhung
- Lancierung Pilot-Phase unyt
- Gründung Fondsleitung, Lancierung VIAC Invest
- Lancierung «Bankpaket top» inkl. Twint
- Lancierung «Sparkonto plus 2024»
Kapitalerhöhung
Im Jahr 2024 hat die Bank WIR eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Es wurden 76 000 neue Beteiligungsscheine ausgegeben zu einem Preis von 397.50 CHF pro neuem Beteiligungsschein. Damit konnten gut 30 Mio. neues Kapital geschaffen werden, welches zur Erfüllung der regulatorischen Anforderungen und für weiteres Wachstum verwendet werden soll.
Lancierung Pilot-Phase unyt
unyt ist ein neues digitales Zahlungssystem für Privat- und Firmenkunden und richtet sich primär an den Schweizer Mittelstand sowie kleinere bis mittlere KMU. Durch den Kauf von unyt gewinnt man 5% mehr Kaufkraft (Bsp. 100 CHF ergeben 105 unyt). unyt können sowohl bei teilnehmenden KMU wie auch bei vielen sehr grossen Brands (durch Voucher-/Gutschein-Funktion) eingesetzt werden. Mit unyt kann ein Schweizer Haushalt auf einen Grossteil seines täglichen Konsums 5% mehr Kaufkraft gewinnen. Für KMU ist unyt interessant, weil sie auf der unyt-App von den Nutzern gefunden und berücksichtigt werden können. Es besteht kein CHF-Liquiditätsrisiko, da unyt jederzeit sicher in CHF umtauschbar sind. Durch das Downloaden der App sichert man sich momentan 20 unyt Startguthaben. unyt wird 2025 in der Region Basel pilotiert und auf seine Marktfähigkeit getestet.
Gründung Fondsleitung, Lancierung VIAC Invest
Um den Kunden auch das freie Wertschriftensparen zu ermöglichen, wurde im Jahr 2024 die VIAC Invest AG gegründet. Auch das ist eine Erfolgsgeschichte: Ende 2024 betrugen die «Assets under Management» bei bereits 8 800 aktiven Kundinnen und Kunden stolze 68 Millionen Franken. Mit VIAC Invest schliesst die Bank WIR für ihre Privatkunden eine weitere Lücke im Angebot – das ETF-Sparen.
Lancierung «Bankpaket top» und Etablierung als Hausbank für Privatkunden
Mit der Lancierung des «Bankpaket top» für Privatkunden steht zum ersten Mal in der Geschichte der Bank WIR ein Angebot zur Verfügung, um als Hauptbank genutzt werden zu können. Dieses beinhaltet unter anderem ein Privatkonto ohne Kontoführungsgebühren sowie eine kostenlose Debit Mastercard ohne Ausland-Zuschlag und mit 0% Wechselkursaufschlag. Zudem bietet die Bank WIR neu auch Twint an.
Das «Bankpaket top» komplettiert ein einzigartiges Privatkundenangebot, bestehend aus einer Kombination aus voller Bankfunktionalität und der Fintech-Anlageplattform VIAC Invest AG. Konkret kombinieren wir Neobank-Konditionen auf Konto/Karte (Zahlung im Ausland ohne Spesen) mit den ausgezeichneten Vorsorge- und Anlagelösungen von VIAC Invest.
Sparkonto plus 2024
Wie bereits im Vorjahr trat die Bank auch 2024 mit sehr attraktiver Verzinsung auf den verschiedenen Sparkonten auf. Herauszuheben ist dabei das «Sparkonto plus 2024» mit 1,8% Verzinsung auf Neugeld. Mit diesem Zinssatz belegt die Bank den ersten Rang in der Kategorie «Neugeld-Sparkonti».
Ausblick (Zukunftsaussichten)
Rund drei Viertel der Erträge erwirtschaftet die Bank im Zinsengeschäft. Auf Grund des aktuellen Zinsumfelds sowie unseren Prognosen für die weitere Zinsentwicklung gehen wir von einem moderaten Wachstum der Zinserträge aus – stets basierend auf einer umsichtigen und nachhaltigen Kreditrisikopolitik. Aktuell steuert das WIR-Geschäft rund 10% zu den Erträgen bei. Die Bank optimiert das Geschäft mit der Komplementärwährung laufend und investiert nach dem Optimumprinzip ins WIR-System. Als zusätzliches Mittel zur Diversifikation ist die Bank WIR strategische Partnerschaften eingegangen und ist auch in Zukunft gewillt, sich an Unternehmen zu beteiligen und die bestehenden Beteiligungen auszubauen, um den Kunden so einen Mehrwert und moderne Produkte anbieten zu können. Dabei weisen insbesondere die Erträge aus der digitalen Vorsorgelösung VIAC eine hohe Bedeutung auf und werden der Bank voraussichtlich auf Grund der weiterhin anwachsenden «Assets under Management» auch zukünftig substanzielle zusätzliche Erträge bringen. Die anfallenden Kosten überprüfen wir auf ihre Wertschöpfung und optimieren dabei in weniger wertschöpfungsintensiven Bereichen die Kostensituation laufend. Die Erreichung unserer strategischen Ziele überwachen wir regelmässig mittels entsprechender Instrumente und nehmen, wenn nötig, Anpassungen an den darauf ausgerichteten Umsetzungsmassnahmen vor.
Neuer CEO und neue Leitung Privat- und Firmenkunden
In den ersten Monaten des Jahres 2025 verzeichnet die Bank WIR gleich zwei wichtige Wechsel in Führungspositionen: Seit 1. Januar ist Melek Ates neue Leiterin des Bereichs Privat- und Firmenkunden – dies als Nachfolgerin von Matthias Pfeifer, der auf 1. März 2025, wie vor Jahresfrist angekündigt, Bruno Stiegeler als CEO ablöste.