Geschäftsbericht 2024

Offenlegung Eigenmittel, Liquidität und Zinsänderungsrisiken

Grundlegende regulatorische Kennzahlen
BerichtsjahrVorjahr
Anrechenbare Eigenmittel (CHF)
Hartes Kernkapital (CET1)604 745558 921
Kernkapital (T1)604 745558 921
Gesamtkapital total627 444576 549
Risikogewichtete Positionen (RWA) (CHF)
RWA3 791 9873 743 515
Mindesteigenmittel (CHF)303 359299 481
Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA)
CET1-Quote (%)15,95%14,93%
Kernkapitalquote (%)15,95%14,93%
Gesamtkapitalquote (%)16,55%15,40%
CET1-Pufferanforderungen (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2,5% ab 2019) (%)2,50%2,50%
Gesamte Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards in CET1-Qualität (%)2,50%2,50%
Verfügbares CET1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards (nach Abzug von CET1 zur Deckung der Mindestanforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen) (%)8,55%7,40%
Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV (%)3,20%3,20%
Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV) (%)0,98%1,01%
CET1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV8,38%8,41%
T1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV9,98%10,01%
Gesamtkapital-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV12,18%12,21%
Basel III Leverage Ratio
Gesamtengagement (TCHF)6 661 6306 270 018
Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements)9,08%8,91%
Quote für kurzfristige Liquidität LCR190,73%187,72%
Durchschnitt 1. Quartal146,31%189,84%
Durchschnitt 2. Quartal220,37%201,36%
Durchschnitt 3. Quartal191,75%190,89%
Durchschnitt 4. Quartal211,46%165,06%
Qualitativ hochwertige liquide Aktiva (HQLA) (TCHF)477 459497 510
Durchschnitt 1. Quartal394 191477 077
Durchschnitt 2. Quartal521 790610 590
Durchschnitt 3. Quartal517 117501 768
Durchschnitt 4. Quartal476 738400 606
Nettomittelabfluss (TCHF)250 334265 024
Durchschnitt 1. Quartal269 422251 308
Durchschnitt 2. Quartal236 776303 237
Durchschnitt 3. Quartal269 684262 853
Durchschnitt 4. Quartal225 454242 700
Überblick der nach Risiko gewichteten Positionen
in CHF 1 000
Verwendeter Ansatz Risk-weighted-Assets
Berichtsjahr
Risk-weighted-Assets
Vorjahr
Mindesteigenmittel
Berichtsjahr
Kreditrisiko Standardansatz 3 475 446 3 425 231 278 036
Marktrisiko Standardansatz 67 697 80 017 5 416
Operationelles Risiko Basisindikatoransatz 164 000 159 763 13 120
Beträge unterhalb des
Schwellenwerts für Abzüge
24 774 13 441 1 982
Total3 731 9173 678 453298 553
Kreditrisiko: Kreditqualität der Aktiven
in CHF 1 000
Bruttobuchwerte von
ausgefallenen
Positionen
nicht ausgefallenen
Positionen
Wertberichtigungen /
Abschreibungen
Nettowerte
Forderungen (ausgenommen Schuldtitel) 93 806 5 512 879 33 761 5 572 923
Schuldtitel 191 431 191 431
Ausserbilanzpositionen 161 132 161 132
Total93 8065 865 44133 7615 925 486
Vorjahr124 2455 677 48939 3655 762 369

Mit einem ausgewiesenen Rating-System gewährleistet die Bank eine risikoadäquate Konditionenpolitik. Das Rating-System umfasst dreizehn Stufen. Die Bank klassiert Forderungen in einer der dreizehn Rating-Klassen. Die Ausleihungen der Klasse 13 gelten als gefährdet und werden einzeln wertberichtigt.
Nicht als Zinsertrag zu vereinnahmen sind Zinsen (einschliesslich Marchzinsen) und entsprechende Kommissionen, die überfällig sind. Als solche gelten Zinsen und Kommissionen, die seit über 90 Tagen fällig, aber nicht bezahlt sind. Im Falle von Kontokorrentkrediten gelten Zinsen und Kommissionen als überfällig, wenn die erteilte Kreditlimite seit über 90 Tagen überschritten ist.

Kreditrisiko: Veränderungen in den Portfolien von Forderungen und Schuldtiteln im Ausfall
in CHF 1 000
Ausgefallene Forderungen und Schuldtitel, am Ende der Vorperiode124 245
Seit dem Ende der Vorperiode ausgefallene Forderungen und Schuldtitel17 403
Positionen, die den Ausfallstatus verlassen haben-41 469
Abgeschriebene Beträge-6 373
Übrige Änderungen (+/-)
Ausgefallene Forderungen und Schuldtitel, am Ende der Referenzperiode93 806
Kreditrisiko: zusätzliche Angaben zur Kreditqualität der Aktiven
in CHF 1 000
Restlaufzeit
Fällig innert 12 MonatenFällig nach 12 Monaten bis zu 5 JahrenFällig nach 5 JahrenGesamtergebnis
Private11 4418835 98118 306
Selbständig Erwerbende6565
Grundstücke und Wohnungswesen27 44119 2814 47651 198
Baugewerbe13 66113 661
Erbringung Dienstleistungen2 3987321013 231
Übrige6 0981 2477 345
Total61 10420 89611 80693 806
Vorjahr81 59228 32514 328124 245

Angaben zur Definition von überfälligen und gefährdeten Positionen, die Methodik zur Identifikation gefährdeter Positionen sowie bankinterne Definition von restrukturierten Positionen sind in den Erläuterungen unter «Erläuterung der angewandten Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und zur Feststellung des Wertberichtigungsbedarfs» beschrieben.

Kreditrisiko: Gesamtsicht der Risikominderungstechniken
in CHF 1 000
Unbesicherte
Positionen / Buchwerte
Durch Sicherheiten besicherte Positionen, effektiv besicherter Betrag Durch finanzielle Garantien oder Kreditderivate besicherte Positionen, effektiv besicherter Betrag
Forderungen (inkl. Schuldtitel) 140 773 5 391 914 42 034
Ausserbilanzpositionen 25 661 135 470
Total166 4345 527 38442 034
Vorjahr191 6525 362 95344 239
- davon ausgefallen 93 806
Kreditrisiko: Positionen nach Positionskategorien und Risikogewichtung nach dem Standardansatz
in CHF 1 000
Positionskategorie / Risikogewichtung0%20%35%50%75%100%150%Total der Kredit­risiko­positionen
Zentralregierungen und Zentralbanken653 911653 911
Banken und Effektenhändler17 5316 14023 671
Öffentlich-rechtliche Körperschaften und multilaterale Entwicklungsbanken70 3669 57179 937
Unternehmen2 47668 63323 52829 3191 646113 449241239 293
Retail48 8723 256 86317 082392 8271 624 809117 0885 457 541
Beteiligungstitel5 96612 32318 289
Übrige Positionen1137 04623 58630 745
Total705 372163 5763 280 39162 113394 4731 767 811129 6536 503 388
Davon grundpfandgesicherte Forderungen3 280 391214 3961 469 5044 964 291
Davon überfällige Forderungen89 254117 329206 584
Operationelle Risiken: allgemeine Angaben

In der Gesamtbankrisikostrategie sind die vom Verwaltungsrat definierten Grundsätze zu Risikopolitik, Risikotragfähigkeit sowie Risikolimiten festgehalten. Die Geschäftsleitung und der Leiter Risikomanagement & Compliance führen zusammen mit dem Verwaltungsrat halbjährlich eine Risikoanalyse zur Gesamtbankrisikostrategie durch.

Als Teil der Gesamtbankrisikostrategie werden in den operationelle Risiken die Gefahren von Verlusten, welche in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen oder in Folge von externen Ereignissen eintreten können, identifiziert und dokumentiert.

Zur Reduktion der finanziellen Auswirkungen innerhalb der vom Verwaltungsrat vorgegebenen Limite (Risikobereitschaft) werden Massnahmen getroffen, die geeignet sind, die Ausfälle im Einzelnen oder kumulativ zu beschränken.

Alle Mitarbeitenden melden festgestellte operationelle Risiken mit Verlustpotential unverzüglich dem Chief Information Security Officer (CISO). Dieser ordnet selbständig oder unter Einbezug des Operational-Risk-Management-Ausschusses und der Geschäftsleitung bei Notwendigkeit Sofortmassnahmen an.

Im Risikoinventar werden die gemeldeten Risiken inventarisiert und mit den getroffenen Massnahmen dokumentiert. Über die aktuelle Risikosituation rapportiert der CISO regelmässig bis auf Stufe Verwaltungsrat.

Die interne Revision sowie die Risikokontrolle prüfen regelmässig das interne Kontrollsystem und erstatten direkt Bericht an den Verwaltungsrat.

Die Bank verwendet für die Berechnung der erforderlichen Eigenmittel für operationelle Risiken den Basisindikatoransatz.

Zinsrisiken: Ziele und Richtlinien für das Zinsrisikomanagement des Bankenbuchs (IRRBA)

Offenlegung Zinsrisiken per 31.12.2024

a  Definition IRRBB zum Zwecke der Risikosteuerung und -messung
Das vom Verwaltungsrat der Bank genehmigte Rahmenkonzept Zinsrisiken bildet die Grundlage für die Identifikation, Messung, Steuerung, Überwachung und Kontrolle sowie das Reporting von Zinsrisiken auf Gesamtbankebene (Bilanzstrukturmanagement; ALM) als Bestandteil der ertrags- und risikoorientierten Geschäftstätigkeit der Bank. Aufgrund der Unwesentlichkeit des Handelsbuches werden allfällige Bestände im Handelsbuch immer gemeinsam mit dem Bankenbuch für die Betrachtung der Zinsrisiken mitberücksichtigt.
Das Zinsrisiko ist das Risiko für die Eigenmittel und Erträge einer Bank, das durch Zinsbewegungen entsteht. Änderungen von Zinssätzen beeinflussen den wirtschaftlichen Wert der Aktiven, Passiven und ausserbilanziellen Positionen einer Bank (Barwertperspektive). Auch tangieren sie den Ertrag aus dem Zinsengeschäft (Ertragsperspektive).
Von den drei Formen des Zinsrisikos betrachtet die Bank primär das Zinsneufestsetzungsrisiko sowie sekundär das Optionsrisiko bei variabel verzinslichen Einlagen ohne feste Laufzeit. Das Basisrisiko ist vernachlässigbar.
Allfällige Bonitätseffekte von handelbaren Finanzinstrumenten werden nur beurteilt, falls das relevante Volumen im Bankenbuch einen risikoorientiert definierten Schwellenwert übersteigt.

b  Beschreibung der übergeordneten Strategien der Bank zur Steuerung und Minderung des IRRBB
Die Steuerung von Zinsrisiken ist ein bedeutungsvolles Element innerhalb des Risikomanagementprozesses. Auf der Basis der vom Verwaltungsrat im Rahmenkonzept definierten Vorgaben und unter Berücksichtigung der Grösse der Bank sowie von Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten (Proportionalitätsprinzip) soll das Zinsrisiko innerhalb der festgelegten Risikotoleranz gehalten werden.
Basierend auf der Risikostrategie, der Risikotragfähigkeit und der Risikotoleranz der Bank legt der Verwaltungsrat Globallimiten und vorgelagerte Warnlimiten für das Zinsrisiko fest.
Diese Globallimiten limitieren die grösste negative Barwertveränderung der Eigenmittel (Barwertperspektive), welche sich aus den verschiedenen aufsichtsrechtlichen Zinsschockszenarien ergibt. Zudem werden basierend auf dem Key-Rate-Duration-Profil die negativen und positiven Barwertveränderungen der Eigenmittel in jedem definierten Laufzeitenband in der Zinsbindungsbilanz limitiert. Damit werden Konzentrationsrisiken vermieden und sowohl die kurz- wie langfristigen Auswirkungen der Zinsrisiken betrachtet.
Mögliche Minderungen im Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft (Ertragsperspektive) werden einerseits über zu erwartende Entwicklungen der Zinserfolge (z.B. anhand von Forwardrates) analysiert. Andererseits werden via dynamische Szenariorechnungen (Stresstests) auch längerfristige Auswirkungen in der Erfolgsrechnung betrachtetet. Diese möglichen Minderungen werden nicht limitiert, finden ihren Niederschlag hingegen in der periodisch zu erstellenden dreijährigen Kapitalplanung.
Grundsätzlich strebt die Bank eine neutrale Fristentransformation an, d.h. die Zinsbindung der Aktiven ist ähnlich lang wie diejenige der Passiven.
Für die Erkennung, Steuerung und Überwachung der Zinsrisiken auf Stufe Gesamtbank und die Einhaltung der Globallimiten ist das ALCO (Bilanzstruktur-Komitee) zuständig. Anhand der von der Risikokontrolle erstellten Reportings wird die Gesamtrisikosituation periodisch analysiert und beurteilt. Bei Zielabweichungen werden adäquate Massnahmen erarbeitet und der Geschäftsleitung entsprechend Antrag gestellt.
Die Berichterstattung an ALCO, Geschäftsleitung und Verwaltungsrat beinhaltet insbesondere die Exposition des Zinsrisikos (auch unter Betrachtung der aufsichtsrechtlichen Stressszenarien), die Auslastung der Globallimiten und wesentliche Modellannahmen.
Das Zinsrisiko wird vor allem durch den Abschluss von zinsfixen Aktiven und Passiven mit unterschiedlichen Volumina und verschieden langer Zinsbindung verursacht (Zinsneufestsetzungsrisiko aus Fristeninkongruenz).
Jährlich wird nachvollziehbar begründet und dokumentiert, dass sich das Geschäftsmodell, die Kunden- und Produktstruktur, das Marktumfeld sowie andere für die Modellannahmen relevante Faktoren nicht wesentlich verändert haben. Die Modellannahmen und deren Auswirkungen werden mindestens alle drei Jahre überprüft.
Das Zinsrisikomesssystem der Bank basiert auf präzisen Daten und ist angemessen dokumentiert, kontrolliert und getestet. Bei der Validierung von Daten, Zinsrisikomesssystemen, Modellen und Parametern wendet die Bank aufgrund ihrer Organisationsstruktur (keine unabhängige Validierungsfunktion) vereinfachte Umsetzungen an. Eine Validierung wird bei wesentlichen Veränderungen von Daten, Zinsrisikomesssystemen, Modellen und Parametern durchgeführt, mindestens jedoch alle drei Jahre.
Die unabhängige Revision legt basierend auf ihrer periodischen Risikoanalyse und der Prüfstrategie die Prüftiefe und die Prüfkadenz für das Zinsrisiko fest und bespricht diese mit dem Verwaltungsrat.

c  Periodizität und Beschreibung der verwendeten Messgrössen, um die Sensitivität in Bezug auf IRRBB einzuschätzen
Die Bank berechnet monatlich anhand der aufsichtsrechtlichen Vorgaben das Zinsrisiko. Die in der Offenlegung abgebildeten Messgrössen sind identisch mit den internen Messgrössen.

d  Beschreibung der Zinsschock- und Stressszenarien
Für das Zinsrisikomanagement wird eine marktübliche Standard-Software eingesetzt. Das interne Zinsrisikomesssystem berücksichtigt die sechs Standardzinsschockszenarien gemäss FINMA-Rundschreiben «Zinsrisiken» sowie allenfalls von der FINMA zusätzlich vorgegebene Zinsschockszenarien.
Mit diesen Zinsschockszenarien werden die eingegangenen Zinsrisiken basierend auf unserer Bankgrösse sowie Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktiven angemessen abgebildet. Eine Modellierung weiterer interner Zinsschock- oder gar historischer und hypothetischer Zinsstressszenarien ist daher ohne zusätzlichen Nutzen.

e  Abweichende Modellannahmen gegenüber vorgeschriebenen Modellannahmen
Die publizierten Ergebnisse entsprechen den für das interne Zinsrisikomanagement verwendeten Werten. In ΔEVE berücksichtigt werden die Zahlungsströme aus zinssensitiven Aktiven, Passiven (einschliesslich aller unentgeltlichen Einlagen) und ausserbilanziellen Positionen im Bankenbuch und Handelsbuch. Nicht mitberücksichtigt werden das Kernkapital (T1-Kapital) und das Ergänzungskapital (T2-Kapital). Bei den NII-Berechnungen wird für das bankeigene Basisszenario keine konstante Bilanz simuliert, sondern es werden mögliche Volumenveränderungen modelliert (z. B. Verschiebungen von variabelverzinslichen zu festverzinslichen Positionen).

f  Absicherung gegenüber Zinsrisiko und Behandlung gemäss Rechnungslegung.
Das Zinsrisiko im Bankenbuch wird primär mit bilanziellen Massnahmen durch Abschluss von risikokompensierenden fixverzinslichen Aktiven (Kapitalanlage) oder Passiven (Kapitalaufnahme) mit ähnlicher fixer Laufzeit im Interbank-, Geld- und Kapitalmarkt wie die risikoverursachenden Positionen gesteuert. Sekundär können als Absicherung lineare und nicht-lineare Zinsderivate (i.d.R. traditionelle Zinssatzswaps) eingesetzt werden.
In der Rechnungslegung werden die bilanziellen Werte mit ihrem Nominalwert ausgewiesen.
Hedge Accounting wird angewendet. Dabei können sowohl Micro- als auch Macro-Hedges abgeschlossen werden. Die Behandlung zur Absicherung eingesetzter derivater Finanzinstrumente sowie die Erläuterungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Hedge Accounting werden im Geschäftsbericht unter dem Punkt Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze erläutert. Die Tabelle 4 «Darstellung der derivativen Finanzinstrumente (Aktiven und Passiven)» zeigt das aktuelle Volumen der eingesetzten Zinsderivate.

g  Beschreibung wesentlicher Modellierungs- und Parameterannahmen

Barwertänderungen der Eigenmittel (ΔEVE)

  • Die Zahlungsströme berücksichtigen den Nominalwert (Kapital) und die Zinszahlungen. Die Zinszahlungen enthalten den Basissatz sowie sämtliche Margenkomponenten.
  • Das interne Zinsrisikomesssystem berücksichtigt die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Laufzeitbänder. Zahlungsströme werden entsprechend ihrer effektiven resp. replizierten Zinsneufestsetzungsdaten im entsprechenden Laufzeitband abgebildet.
  • Sämtliche in der Zinsbindungsbilanz enthaltenen Zahlungsströme werden mit den jeweiligen stichtagsbezogenen Marktzinssätzen (risikolose Swapzinskurve) diskontiert.

Änderungen der geplanten Erträge (ΔNII)
Für die Berechnung der aufsichtsrechtlichen Änderung des Ertragswerts (ΔNII) berücksichtigt die Bank WIR folgende wesentlichen Annahmen

  • Für die Vergleichswerte werden Forward-Marktzinsen unterstellt (Basisszenario).
  • Die konstante Bilanz basiert auf einer durchschnittlichen Portfoliobetrachtung
  • Als bonitätsabhängige Spread-Komponente wird jeweils der aktuelle Wert verwendet.
  • Die variablen Aktiv- und Passivsätze werden analog den bankintern verwendeten Szenarien bei den beiden Parallelverschiebungsszenarien verändert.

Variable Positionen
Die Bestimmung der Zinsbindung von Bodensatzprodukten erfolgt mittels replizierender Portfolios. Als Datenbasis für die Simulationen dienen historische Produkt- und Marktzinssätze sowie historische Volumenveränderungen der Produkte. Die spezifischen Replikationsschlüssel wichtiger Produkte werden bestmöglich aufgrund dieser Szenarien festgelegt. Die Replikationsannahmen können bedeutende Auswirkungen auf das Zinsrisiko haben, weshalb diese mindestens alle drei Jahre überprüft und die Ergebnisse und Sensitivitäten dokumentiert werden.

Positionen mit Rückzahlungsoptionen
Ein Recht auf vorzeitige Rückzahlung fixer Ausleihungen besteht nicht, weshalb vorzeitige Rückzahlungen selten sind und die Bank WIR in der Regel für den entgehenden Zins mit einer Prämie entschädigt wird. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Termineinlagen
Ein Recht auf vorzeitige Abzüge fixer Kundengelder besteht nicht, weshalb vorzeitige Abzüge selten sind und die Bank WIR in der Regel gemäss den Grundsätzen zur Nichtkündigungskommission entschädigt wird. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Automatische Zinsoptionen
Die Bank WIR bietet in keinem Kundensegment Produkte an, die automatische Zinsoptionen beinhalten. Dieser Aspekt wird folglich nicht modelliert.

Derivate Positionen
Die Bank kann lineare und nicht-lineare Zinsderivate zur Absicherung von Zinsrisiken einsetzen. Derzeit werden lineare Zinsderivate in Form von Zinsswaps als Absicherung eingesetzt. Die Tabelle 4 «Darstellung der derivativen Finanzinstrumente (Aktiven und Passiven)» zeigt das aktuelle Volumen der Zinsderivate.

Sonstige Annahmen
Es werden keine weiteren wesentlichen Annahmen getroffen.

Zinsrisiken: quantitative Informationen zur Positionsstruktur und Zinsneufestsetzung (IRRBBA1)
Volumen in 1 000 Durchschnittliche Zinsneufestsetzungsfrist (in Jahren)
Total Davon CHF/CHW Davon andere wesentliche Währungen, die mehr als 10% der Vermögenswerte oder Verpflichtungen der Bilanzsumme ausmachen Total Davon CHF/CHW
Bestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum
Forderungen gegenüber Banken
Forderungen gegenüber Kunden 144 316 144 316 1.73 1.73
Geldmarkthypotheken 2 173 723 2 173 723 0.06 0.06
Festhypotheken 2 341 713 2 341 713 3.75 3.75
Finanzanlagen 238 799 238 799 5.21 5.21
Übrige Forderungen
Forderungen aus Zinsderivaten1 208 458 208 458 11.00 11.00
Verpflichtungen gegenüber Banken 110 605 110 605 0.42 0.42
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen 352 780 352 780 0.94 0.94
Kassenobligationen
Anleihen und Pfandbriefdarlehen 1 082 805 1 082 805 6.92 6.92
Übrige Verpflichtungen 183 045 183 045 0.02 0.02
Verpflichtungen aus Zinsderivaten1 -203 405 -203 405 4.99 4.99
Unbestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum
Forderungen gegenüber Banken
Forderungen gegenüber Kunden 526 826 526 822 1.49 1.49
Variable Hypothekarforderungen 654 413 654 413 1.66 1.66
Übrige Forderungen 13 538 6 355 0.00 0.00
Verpflichtungen auf Sicht in Privatkonti und Kontokorrentkonti 407 539 403 955 1.89 1.89
Übrige Verpflichtungen 8 712 8 712 0.24 0.24
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen, kündbar aber nicht übertragbar (Spargelder) 3 516 599 3 516 599 2.23 2.23
Total11 760 46611 749 6952.642.64

1 Technisch bedingt erfolgt ein Doppelausweis der Derivatvolumen sowohl unter den Forderungen als auch unter den Verpflichtungen.

Die Werte entsprechen den in der Zinsrisikomeldung (ZIR) gemeldeten Daten an die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Zinsrisiken: quantitative Informationen zum Barwert und Zinsertrag (IRRBB1)
in CHF/CHW 1 000
ΔEVE
(Änderung des Barwerts)
ΔNII
(Änderung des Ertragswerts)
Periode 31.12.24 31.12.24
Parallelverschiebung nach oben (150 Basispunkte) 32 578 32 968
Parallelverschiebung nach unten (150 Basispunkte)3 -39 778 1 336
Steepener-Schock1 13 884
Flattener-Schock2 -7 887
Anstieg kurzfristiger Zinsen 5 543
Sinken kurzfristiger Zinsen -5 723
Maximum-39 7781 336
Periode 31.12.24
Kernkapital (Tier 1) 604 745

1 Sinken der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Anstieg der langfristigen Zinsen.
2 Anstieg der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Sinken der langfristigen Zinsen.
3 In der Offenlegung des Jahres 2023 wurde ein zu hoher Wert bei «ΔNII (Änderung des Ertragswerts)» gezeigt. Dieser hätte -14 666 (anstatt 7 439) betragen sollen.

Die publizierten Werte entsprechen im Bereich der ΔEVE den für das interne Zinsrisikomanagement berechneten und verwendeten Werten. In ΔEVE berücksichtigt werden die Zahlungsströme aus zinssensitiven Aktiven, Passiven (einschliesslich aller unentgeltlichen Einlagen) und ausserbilanziellen Positionen im Bankenbuch und Handelsbuch. In der Berichtsperiode wurden keine wesentlichen Änderungen an den Modellen vorgenommen.

Die Werte zeigen, dass die Bank eine relativ ausgeglichene Fristentransformation aufweist, d.h. die Zinsbindung der Aktiven ist ähnlich lang wie diejenige der Passiven. Folglich wirken sich weder eine Parallelverschiebung der Zinsen nach unten noch gegen oben besonders negativ auf das Kernkapital (T1-Kapital) der Bank auf. Auch die übrigen Szenarien (wie sinkende kurzfristige in Kombination mit steigenden langfristigen Zinsen (Steepener-Schock) resp. steigende kurzfristige in Kombination mit sinkenden langfristigen Zinsen (Flattener-Schock) führen nicht zu bedeutenden Zinsrisiken.

Über einen gleitenden Zeitraum von zwölf Monaten aufgrund einer instantanen Parallelveränderung der Marktzinsen wirken sich steigende Marktzinsen in der Ertragswertperspektive (ΔNII) etwas negativer aus als sinkende Marktzinsen.

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